„Das Vermächtnis der Zauberflöte“ Magisches Portal macht einen Schüler zu Prinz Tamino

Von Kai-Uwe Brinkmann
„Das Vermächtnis der Zauberflöte“: Magisches Portal macht den Schüler zu Prinz Tamino
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An einem fiktiven Mozart-Internat (ein Schloss) trifft ein Schüler ein. Tim (Jack Wolfe) kommt aus London und will Sänger werden. Auf dem Sterbebett gab sein Vater ihm ein Buch, das er im Internat gemopst hat: Eine Partitur der „Zauberflöte“ mit Illustrationen.

Mehr als das. In der Bibliothek an seinen Platz gestellt, öffnet das Buch eine magische Tür, die Tim in die Welt von Mozarts „Zauberflöte“ versetzt. Dort wird der Junge zu Prinz Tamino, der dem Vogelfänger Papageno begegnet (Iwan Rheon aus „Game Of Thrones“), auch Prinzessin Pamina (Asha Banks) und anderen Figuren der Mozart-Oper.

Ein Internat wie Hogwarts

Was „Das Vermächtnis der Zauberflöte“ (Regie: Florian Sigl) vorhat, wird klar, wenn man Schauplätze und Dekor betrachtet. Das Schloss-Internat sieht verdammt nach Hogwarts aus, die Schüler tragen Uniform, das Buch gebiert sprechende Kugelblitze: eindeutig Trittbrettfahrerei bei Harry Potter.

Nach „Die Schule der magischen Tiere“ markiert der Film einen weiteren Versuch, Fantasy-Sujets von Joanne K. Rowling nachzueifern, ergänzt um Abstecher in eine Opernkulisse dunkler Festungen, die nach „Herr der Ringe“ aussehen.

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Rim und Sophie im Turtelmodus

in Amalgam aus Mozart-, Potter-, Tolkien-Momenten, gerahmt von einer Handlung im Hier und Heute, die bloß eine durchsichtige Liebelei ist. Tim und Mitschülerin Sophie (Niamh McCormack) im Turtelmodus.

Gedreht auf Englisch schielt der Film auf den Weltmarkt. F. Murray Abraham („Amadeus“) gibt den Schulleiter, für die „Zauberflöten“-Welt wurden Opern- und Musicalsänger gecastet.

„Zauberflöte“ in Happen zerlegt

Die singen nach englischem Libretto, nicht wirklich lippensynchron zur deutschen Fassung. Ein kleineres Problem. Die Hüpferei zwischen Schule und Opernrealität birgt nur einen winzigen dramatischen Kern, und inhaltlich sind die Ebenen kaum verknüpft.

Die „Zauberflöte“ wird in Happen zerlegt, für Opernfans ein Graus. Vielleicht will man hier Kinder per Umweg über Potter für Mozart und die Oper begeistern? Dass die Rechnung aufgeht, ist unwahrscheinlich.

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