„Das schlaue Füchslein“ als muntere Familienoper

Theater Hagen

Ganze 45 Jahre hat es seit der letzten Inszenierung gedauert. Jetzt ist Leoš Janáceks Oper „Das schlaue Füchslein“ wieder in Hagen zu sehen. Regisseurin Mascha Pörzgen und Ausstatter Christof Cremer geben damit einen gelungenen Einstand.

Hagen

, 25.03.2018, 16:55 Uhr / Lesedauer: 1 min
Füchslein und Förster Foto: Lefebvre

Füchslein und Förster Foto: Lefebvre

Dass es das Stück so lange nicht auf den Spielplan geschafft hat, ist eigentlich verwunderlich, vereint es doch so viele Qualitäten, auf die es bei einem guten Stadttheater ankommt: Der Stoff eignet sich ohne große Verrenkungen gleichermaßen für ein sehr junges als auch erwachsenes Publikum.

Es ist ein guter Türöffner in die klassische Moderne, der mit folkloristischem Kolorit und lautmalerischer Unmittelbarkeit Brücken baut in eine anspruchsvolle Tonsprache.

Trotz düsterem Schluss absolut jugendfrei

Mit dem Duo Pörzgen/Cremer ist dem neuen Hagener Intendanten Francis Hüsers ein guter Griff gelungen. Die in der aufgeführten deutschen Fassung von Max Brod doch recht deutlichen sexuellen Bezüge der fabelähnlichen Handlung werden von der Regie nicht weggebügelt. Und doch ist dieses Füchslein absolut jugendfrei.

Allein der betont düstere Schluss, bei dem der melancholische Förster allerlei Anstalten macht, per Jagdgewehr freiwillig aus dem Leben zu scheiden, fällt da etwas heraus. Ansonsten hält sich Mascha Pörzgen sehr an Janáceks eigene Einschätzung und inszeniert „ein lustiges Stück mit einem traurigen Ende“.

Dorothea Brandt singt mit mitreißender jugendlicher Frische

Springlebendig turnt unterdessen Dorothea Brandt als Füchslein durch den aus Holzleitern bestehenden Wald und singt auch ihre Partie mit mitreißend jugendlicher Frische.

Termine: 29.3., 8./13./ 18./27.4., 12./16./ 26.5.; Karten: Tel. (02331) 2073218. www.theaterhagen.de
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