Recep Alkan (l.) ist nach Damian Glombiks (r.) Wahl zum Sportlichen Leiter zurückgetreten. Glombik muss jetzt einen Trainer finden.

Recep Alkan (l.) ist nach Damian Glombiks (r.) Wahl zum Sportlichen Leiter zurückgetreten. Glombik muss jetzt einen Trainer finden. © Heese

Das geht nicht gut beim FC Overberge: Verein hat eklatante Fehler gemacht

rnMeinung

Die Voraussetzungen für ein ruhiges Arbeiten ist beim FC Overberge nicht mehr gegeben. Nach dem Trainerbeben droht weiterer Substanzverlust. Der Riss geht auch durch die erste Mannschaft.

Overberge

, 25.05.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diese Konstellation war von Anfang an zum Scheitern verurteilt: Damian Glombik wurde auf der Jahreshauptversammlung des FCO zum Sportchef gewählt, obwohl der neue Vorstand gegen den Kandidaten war – eine explosive Mischung, die nicht gut gehen kann. Damian Glombik hätte den Posten nach der Abstimmung besser nie annehmen sollen. Der Trainer ist nach nur vier Tagen schon weg. Auch der Vorstand muss Fehler einräumen.

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Er hatte 53 Befürworter, aber auch 17, die ihn nicht wählten: Damian Glombik sieht sich beim FC Overberge einigen Gegnern gegenüber: Der geschäftsführende Vorstand stimmte gegen ihn, der Trainer der ersten Mannschaft stimmte gegen ihn, auch einige Spieler wollten nicht, dass er die Geschicke des Vereins mitbestimmt. Das Fundament von Damian Glombiks erster Amtszeit als Sportlicher Leiter scheint schon früh brüchig zu sein. Wie brüchig, zeigt Recep Alkans Rücktritt am Dienstag. Und ganz ehrlich: Was hatten die Beteiligten erwartet?

Neuer Sportchef muss einen neuen Trainer suchen

Die Bildung der beiden Lager aus Befürwortern und Gegnern spalten den Verein. Der Riss zieht sich, anhand des Stimmverhaltens sichtbar, auch mitten durch die erste Mannschaft, die nach einer ruhigen Saison ohne jeglichen Kontakt zum Tabellenkeller einen empfindlichen Knacks bekommen könnte.

Wenn Spieler ihre Zusagen zurückziehen sollten – nach so einem Chaos nur verständlich – droht eine sportlich ungemütliche Saison 2022/23. Sechs Wochen vor Vorbereitungsstart einen neuen Trainer verpflichten zu müssen, ist die erste Aufgabe von Damian Glombik.

Es ist erschreckend, welches Gegeneinander da in einem kleinen Verein wie Overberge herrscht. Die einen sind für den Trainer, andere nicht. Es wirkt manchmal, als überwiegen Einzelinteressen dem Gemeinschaftssinn.

Aber auch der aktive Vorstand muss sich den Vorwurf gefallen lassen, warum er nicht selbst einen Wunschkandidaten für die Sportliche Leitung aufgestellt und vorher positioniert hat. Jetzt ist Krach vorprogrammiert, wenn Sportchef und Vorstand mal nicht auf einer Linie sein sollten.

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Und auch Damian Glombik hätte es sich einfach machen können: Als er sich umschaute, welche Schlüsselpositionen er im Verein nicht auf seiner Seite hat, hätte er die Wahl auch noch ablehnen können. Jetzt muss er einen und kämpfen, Diplomatie, Kompromissbereitschaft und Führungsstärke beweisen, dass er die erste Mannschaft zusammenhalten kann und in der Lage ist, gleichzeitig einen adäquaten Ersatz für Recep Alkan zu finden.

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