Darum steht eine Bananenstaude in Körne
Kleingarten "Frohes Schaffen"
Lässt sich in unseren Breitengraden eine exotische Pflanze erfolgreich züchten? Die Antwortet lautet ja. Den besten Beweis dafür liefert Walter Gawronski, Pächter im Kleingarten "Frohes Schaffen" an der Hannöverschen Straße in Körne. Er hat einen kleinen Bananensetzling zu einer ausgewachsenen Bananenstaude mit einer Höhe von 3,50 Meter hochgepäppelt. Warum? Wir haben nachgefragt.

Walter Gawronski hat seinen Schützling gehegt und gepflegt. Er dankt es ihm jetzt mit den ersten Bananen.
Wie kam der Körner überhaupt dazu, dieses botanische Experiment zu wagen?
„Unsere Tochter Anja brachte die Pflanze vor fünf Jahren vorbei - mit den Worten: ‚Kannst Du mal darauf aufpassen, ich fahre in Urlaub‘“, erinnert sich der Hobbygärtner. „Damals war die Pflanze, die sie in einem Baumarkt gekauft hatte, nur 30 Zentimeter hoch“, erzählt der 70-Jährige.
Was muss man tun, damit die Bananenstaude wächst und gedeiht?
„Die Banane braucht viel Wasser. Außerdem dünge ich sie alle zwei bis drei Wochen“, schildert Walter Gawronski.
Schadet unser Wetter ihr nicht?
Die aus subtropischen und tropischen Gegenden stammende Banane liebt die Sonne, aber auch ungemütliches Wetter macht ihr nichts aus. Der Wind etwa zerfranst die Blätter, doch das ist unbedenklich. Aufpassen müsse man, so Walter Gawronski, wenn es richtig kalt werde. „Bis zu minus zehn Grad verträgt sie, bei noch niedrigeren Temperaturen muss ich sie einpacken.“
Wie macht er das?
Mit Hilfe eines Drahtgeflechtes und eines Vliesgewebes. Beim Fruchtansatz in Höhe von ungefähr drei Metern schneidet er die Pflanze im Herbst ab. Den Stamm deckt er nach oben hin mit einem Eimer ab, sonst würde Wasser in die Staude hineinlaufen, bei Frost gefrieren, sich ausdehnen und die Pflanze schädigen.
Haben sich schon Früchte entwickelt?
Ja, vor einigen Wochen, um den 15. August wurde die Mühe des Gärtners mit den ersten kleinen Bananen belohnt. Es sind die ersten Früchte der Staude nach fünf Jahren. Demnächst wollen Walter Gawronski und seine Frau Christa sie probieren.
Wie geht es mit der Bananenstaude weiter?
Habe die Pflanze einmal Früchte getragen, sterbe der Stamm ab, weiß Walter Gawronski. Doch ein zweiter großer Trieb und kleine Setzlinge seien bereits da, um die Nachfolge anzutreten.