Coronavirus: NRW will vorzeitig Lockerungen beraten - Laschet nennt möglichen Termin

Sinkende Inzidenzen

Sinken die Corona-Fallzahlen weiter, will Nordrhein-Westfalen die nächsten Öffnungsschritte deutlich vorziehen. Einen möglichen Termin kündigte Ministerpräsident Armin Laschet im Landtag an.

NRW

19.05.2021, 14:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, informierte im Landtag zur Corona-Lage.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, informierte im Landtag zur Corona-Lage. © picture alliance/dpa

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat angesichts sinkender Infektionszahlen frühere Öffnungen in Aussicht gestellt. Wenn das Infektionsgeschehen weiter sinke, würden die nächsten Öffnungsschritte nicht wie bisher geplant erst am 4. Juni gemacht, sondern eine Woche früher zum 28. Mai.

Das sagte Laschet am Mittwoch in einer Unterrichtung des Landtags. Nach Pfingsten werde die Landesregierung über die Corona-Lage beraten. Eventuell seien dann schnellere Öffnungen möglich.

Präsenzunterricht für alle bei einem Inzidenzwert unter 100

Darüber hinaus kündigte Laschet an, dass alle Schüler ab dem 31. Mai wieder landesweit Präsenzunterricht erhalten sollen. Das gelte für alle Schulformen und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

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Die Sieben-Tage-Inzidenz für NRW war am Mittwoch laut Robert Koch-Institut auf 79,9 Neuinfektionen weiter gesunken. Laschet betonte, Corona sei besonders für die Jüngeren eine langfristige Gefahr, auch in psychosozialer Hinsicht. Nach gut einem Jahr mit stark eingeschränkten sozialen Kontakten brauche es unbedingt wieder eine sichere Rückkehr in die Klassenzimmer. „Soziale Kontakte kann kein Bildschirm ersetzen, und deshalb ist der Präsenzunterricht so wichtig.“ Der solle nun in den fünf Wochen vor den Sommerferien für alle wieder kommen.

Nur noch Hagen liegt derzeit über dem kritischen Wert

Unter den rund 2,5 Millionen Schülern in NRW und in den Lehrerkollegien dürfte die Ankündigung für Erleichterung sorgen - nach vielen Monaten mit oft kurzfristigen Wechseln hinein in die Schulen und wieder heraus. Nach der Bundesnotbremse ist Präsenzunterricht verboten in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165.

Am Mittwoch lag nur noch Hagen über dieser Schwelle. Unter einem stabilen Wert von 165 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner ist ein Wechselmodus aus Distanz- und Präsenzlernen vorgesehen. Zuletzt waren am Montag noch Schulen in zehn Kreisen und kreisfreien Städten im reinen Distanzunterricht.

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Weiterhin kündigte Laschet im Landtag an, dass Nordrhein-Westfalen wird das Bundesprogramm zum Aufholen coronabedingter Lernrückstände mit zusätzlichen 250 Millionen Euro verdoppeln will. Wenn nötig, würden weitere Angebote geschaffen.

Impfangebote für Schüler noch vor den Sommerferien

Noch vor den Sommerferien sollen Impfangebote auch die Schüler erreichen. Länder, die zuerst in die Ferien gingen, müssten auch zuerst mit Impfstoff für junge Menschen beliefert werden, sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Ziel sei, möglichst viele Kinder noch vor den Sommerferien zu impfen, damit nach den Sommerferien noch mehr Sicherheit in den Schulen möglich sei. Auch für die Präsenz in Ausbildung und Studium im Herbst müsse über den Sommer die Impfung aller impfwilligen jungen Menschen sichergestellt werden.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüfe derzeit die Zulassung des Impfstoffs von Biontech für junge Menschen ab 12 Jahren, sagte Laschet. Wahrscheinlich werde die Zulassung für Jugendliche ab 12 Jahren noch in diesem Monat erfolgen. Dann müsse aber auch genug Impfstoff beschafft werden. In der kommenden Woche werde es erneut eine Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Thema Impfen geben.

dpa/kar

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