Chaos und Tote nach Unwetter, Gebäude im Sauerland abgebrannt

Das Morgen-Update

Ein Unwetter tobte über Deutschland und forderte zwei Tote. In einem sauerländischen Industriegebiet brannten mehrere Häuser nieder, EU-Bürger in Großbritannien dürfen bleiben. Der EU-Gipfel in Brüssel geht weiter und zwei große Festivals starten in Deutschland: Hier erfahren Sie, was Sie in der Nacht verpasst haben und was der Tag bringt.

NRW

, 23.06.2017, 08:45 Uhr / Lesedauer: 5 min

Das Wetter:

Temperaturen zwischen 26 und 29 Grad kündigt der Deutsche Wetterdienst für heute an. Nach den gestrigen Unwetterwarnungen soll es zum Wochenausklang trocken bleiben. Die genauen Werte für Ihren Ort finden Sie hier

Der Verkehr:

Bahn: Auf unseren virtuellen Bahnhofstafeln können Sie hier die aktuellen Abfahrtzeiten der Züge in verschiedenen Bahnhöfen der Region live sehen.

 

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Das ist gestern Abend und in der Nacht passiert:

  • Die Unwetter in der vergangenen Nacht haben Nordrhein-Westfalen weitgehend verschont. Am Abend kam es allerdings zu vielen Ausfällen und Verspätungen im Bahn- und Flugverkehr. In Niedersachsen starben zwei Menschen, es kam in ganz Deutschland zu Verwüstungen und Sachschäden. 
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  • In einem Industriegebiet im sauerländischen Meinerzhagen sind in der Nacht mehrere Häuser eines Transportunternehmens und anderer Firmen abgebrannt. Obwohl die Feuerwehr schnell zu einem Großeinsatz ausrückte, konnte sie nicht verhindern, dass der Gebäudekomplex vollständig niederbrannte. Von Verletzten war zunächst nicht die Rede. Die nahe Autobahn 45 wurde aus Sicherheitsgründen um den Brandort herum für circa vier Stunden gesperrt. 
  • Wenige Tage nach Beginn der Brexit-Verhandlungen hat Premierministerin Theresa May den rund 3,2 Millionen EU-Bürgern in Großbritannien ein weitreichendes Bleiberecht in Aussicht gestellt. Wer derzeit rechtmäßig im Vereinigten Königreich lebe, solle nicht gezwungen werden, das Land zu verlassen. Familien sollten nicht getrennt werden. Dabei soll es eine Stichtagsregelung geben: Wer vor einem noch zu bestimmenden Datum fünf Jahre im Land war, sollten einen geregelten Rechtsstatus bekommen. Diese EU-Bürger sollten mit Blick auf Kranken- und Rentenversicherung möglichst so wie britische Bürger behandelt werden, hieß es. Wer bis zum Stichtag weniger als fünf Jahre in Großbritannien gelebt habe, solle die Gelegenheit bekommen, die fünf Jahre voll zu machen und ebenfalls einen geregelten Status zu erhalten.
  • Bei einer Autobombenexplosion nahe einer Polizeiwache und einer Mädchenschule sind in der südpakistanischen Provinz Baluchistan mindestens neun Menschen getötet und zwölf verletzt worden. Fünf der Todesopfer seien laut des zuständigen Arztes Zivilisten, vier Polizisten. Motiv und Täter sind bisher unbekannt. 
  • In der schweren diplomatischen Krise zwischen Katar und mehreren arabischen Staaten haben diese dem Emirat in der Nacht zum Freitag mehrere Bedingungen für ein Ende des Konflikts gestellt. Unter anderem wurde die Führung Katars aufgefordert, umgehend die Unterstützung von Terroristen einzustellen und „bestimmten Personen“ nicht mehr Zuflucht zu gewähren. Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. 
  • Bei Demonstrationen gegen die sozialistische Regierung in Venezuela ist erneut ein Mann ums Leben gekommen. Der 22-Jährige sei laut Staatsanwaltschaft in Caracas erschossen worden. Der Vorfall habe sich ereignet, als Demonstranten von Sicherheitskräften auseinandergetrieben wurden. Damit steigt die Zahl der Toten der zwei Monaten andauernden Proteste auf 76. Mehr als 1000 wurden verletzt. Die Demonstranten werfen der Regierung Menschenrechtsverletzungen vor und fordern Neuwahlen. 
  • Im Confed-Cup hat sich das deutsche Perspektivteam gegen Chile einen wichtigen Punkt erkämpft. Lars Stindl schaffte den Ausgleich und ebnete dem DFB-Team den Weg ins Halbfinale. 
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Das wird heute spannend oder wichtig:

  • Die Abstimmung der nordrhein-westfälischen FDP-Mitglieder über denKoalitionsvertrag mit der CDU geht heute zu Ende. Bis um 12 Uhr können die rund 15.500 Mitglieder noch über das Internet ihr Votum abgeben. Nur eine Stunde später gibt Generalsekretär Johannes Vogel in Düsseldorf das Ergebnis bekannt. Damit die Entscheidung bindend ist, muss sich mindestens ein Viertel der Mitglieder beteiligt haben, und die Mehrheit der Abstimmenden muss den Koalitionsvertrag mit der CDU billigen. Die CDUlässt am Samstag einen Landesparteitag über den rund 120 Seiten starken Koalitionsvertrag abstimmen. Kommenden Dienstag soll der CDU-Landesvorsitzende Armin Laschet zum Ministerpräsidenten gewählt werden.
  • Im Prozess gegen einen 68-Jährigen wegen eines Sexualmordes werden heute vor dem Landgericht in Mönchengladbach Plädoyers und Urteil erwartet. Der Mann soll sich im November 2016 an seiner völlig betrunkenen Lebensgefährtin mit verschiedenen Gegenständen sexuell vergangen und sie dadurch getötet haben. Das 55-jährige Opfer verblutete laut Anklage an inneren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft bewertet die Tat als Mord, weil der Angeklagte zur Befriedigung des Geschlechtstriebs gehandelt habe. 
  • Zehntausende Musikfans wollen ab heute auf zwei der größten Festivals in Deutschland feiern - dem «Southside» und dem «Hurricane». Das «Southside Festival» startet heute in Neuhausen ob Eck - und die Organisatoren hoffen auf eine Veranstaltung möglichst ohne Unwetter. Rund 100 Bands und Solokünstler sollen bis Sonntagabend bei dem dreitägigen Festival spielen - darunter Mando Diao und Linkin Park. Rund 60.000 Zuschauer werden erwartet. Beim Schwesternfestival «Hurricane» in Scheeßel in Niedersachsen musste der Veranstalter die Gäste am Donnerstag bitten, wegen der Unwetter erst am darauffolgenden Tag anzureisen. Beim «Hurricane» werden rund 80.000 Fans und Bands wie Green Day erwartet.
  • Im Streit um eine Krankenhaus-Reportage in der RTL-Reihe «Team Wallraff - Reporter undercover» will das Hamburger Landgericht heute eine Entscheidung verkünden. Im vergangenen Jahr hatte das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Bericht erlassen, die RTL nicht akzeptieren wollte. Das Gericht hatte verfügt, dass der Sender Aufnahmen aus einem Wiesbadener Krankenhaus der Helios Kliniken GmbH nicht mehr zeigen dürfe, gegen Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000 Euro. Die Aufnahmen waren mit versteckter Kamera gemacht worden. Bei dem Fall geht es um die Sendung «Profit statt Gesundheit: Wenn Krankenhäuser für Patienten gefährlich werden», die im Januar 2016 auf RTL zu sehen war.
  • Sie sollen mit ihren Angestellten wie mit Sklaven umgegangen sein: Im Prozess gegen acht arabische Prinzessinnen wird heute in Brüssel ein Richterspruch erwartet. Den Frauen wird vorgeworfen, bei einem Aufenthalt in einem Luxushotel der belgischen Hauptstadt ihre mehr als 20 Angestellte wie Leibeigene behandelt zu haben. Unter anderem Menschenhandel und Freiheitsberaubung werden der Witwe eines Scheichs und sieben ihrer Töchter zur Last gelegt. Die Ankläger fordern jeweils 18 Monate Haft für die Frauen und einem Verwalter der Familie sowie eine Geldstrafe von insgesamt fast 1,9 Millionen Euro. Die Vorfälle ereigneten sich 2008 und warfen Licht auf moderne Formen von Sklaverei. Der Prozess konnte erst nach einigem juristischem Hin und Her im Mai starten. Die Prinzessinnen sollen Belgien schon vor Jahren verlassen haben. Ihre Verteidiger vertreten sie vor Gericht
  • Die bessere Verwertung von regionalem Wildfleisch ist eines der Hauptthemen des heutigen Bundesjägertags im Ostseebad Warnemünde. Dazu werden rund 400 Jäger aus ganz Deutschland erwartet. Unter dem Motto «Nachhaltig. Ehrlich. Wild» will der Deutsche Jagdverband das Wildfleisch als modernes Lebensmittel vermarkten. Zudem sollen künftig Felle aus heimischer Jagd als nachhaltige Ressource vertrieben werden. In Deutschland gibt es den Angaben zufolge rund 380.000 Inhaber eines Jagdscheins, so viele wie nie zuvor.
  • Nach mehr als 25 Jahren kommt in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf wieder Richard Wagners kompletter «Ring des Nibelungen» auf die Bühne. Eröffnet wird der Zyklus heute mit «Das Rheingold». Regie führt bei allen vier Teilen Dietrich W. Hilsdorf. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Axel Kober. Als Wagner-Dirigent ist er regelmäßig Gast bei den Bayreuther Festspielen. 2018 folgen «Die Walküre», «Siegfried» und «Götterdämmerung». Hilsdorf wagt sich erstmals an den ganzen «Ring» mit vier teils langen Opernabenden. Zweimal hatte Hilsdorf nach früheren Angaben Angebote anderer Häuser, Wagners Hauptwerk komplett zu inszenieren, abgelehnt.
  • Die Bundeswehr rüstet sich für die steigende Zahl von Cyber-Angriffen. Dazu entsteht auf dem Gelände der Bundeswehr-Universität in Neubiberg bei München Deutschlands derzeit wohl modernstes Forschungszentrum für Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnik. Zur Eröffnung besucht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) heute die Hochschule. Bei der Cyber-Abwehr hinkt Deutschland den USA, China und Russland hinterher. Teil des sogenannten Cyber-Clusters ist ein neuer internationaler Master-Studiengang «Cyber-Sicherheit», der im Januar 2018 mit zunächst 70 Studierenden starten soll. 
  • Der EU-Gipfel in Brüssel setzt heute seine Beratungen fort. Im Mittelpunkt des zweiten und letzten Gipfeltages stehen Wirtschafts- und handelspolitische Fragen. Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), gibt einen Bericht zur allgemeinen Wirtschaftslage. Auch die Migrationspolitik wird erneut zur Sprache kommen. Am ersten Gipfeltag hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 27 anderen Staats- und Regierungschefs den Ausbau der militärischen Zusammenarbeit und einen Verteidigungsfonds für gemeinsame Rüstungsprojekte beschlossen.

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Heute vor...

... 1 Jahr stimmen in einem Referendum 51,9 Prozent der Briten für den Austritt des Königreichs aus der Europäischen Union («Brexit»).

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Das ist in den sozialen Netzwerken los:

Das Unwetter hat am Donnerstagabend viele Schäden angerichtet und war auch im Netz ein großes Thema. Dabei wurden vor allem in Norddeutschland beeindruckende Fotos geschossen: 

 

In Hamburg knippst jemand draußen das Licht aus. #Unwetter#Gewitterpic.twitter.com/zEOo5LKfKA

— Frerk Meyer (@greenoid_de)

Sonnenuntergang & Gewitter pic.twitter.com/ZFXsRf2ArO

— ?Tweedstörung ? (@Sushischnitzel)

 

Noch nie einen so komischen Himmel gesehen. Gewitter pic.twitter.com/wmZCiU2tZO

— Funny-cat (@GudrunsAlterEgo)

mit Material von dpa

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