Carmens Auftritt wackelt nicht
Theater bekämpft Flutschäden
Das Theater Münster ist an der ganz großen Flutkatastrophe offenbar um einen halben Zentimeter vorbeigeschrammt. Das teilte am Montag Thomas Braun, der stellvertretende Verwaltungsdirektor, im Gespräch mit unserer Zeitung mit.

Thomas Braun - hier mit dem Prototyp der neuen Stühle - hat im durchnässten Theater viel zu tun.
Der Orchestergraben ist jedoch nicht das einzige Problem. Das Theater erneuert in diesen Sommerferien bekanntlich auch seine Tonanlage. Genau an dem Montag, an dem das Unwetter losbrach, seien neue Verstärker installiert worden, sagt Braun. Die wurden zwar nicht überflutet, aber sie waren in den vergangenen Tagen zu hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. „Die neuen Geräte müssen zur Überprüfung eingeschickt werden, das dauert vier Wochen“, erklärt Braun. Auch alte Komponenten der Anlage müssten untersucht werden. Wackelt also womöglich die Premiere der Oper „Carmen“ am 6. September? Braun gibt sofort Entwarnung: Die Oper benötige nicht „das volle Set“ der Tontechnik. Sänger, Chor und Sinfonieorchester sind schließlich auch ohne elektronische Verstärkung gut zu hören.
Das Unwetter hat das Theater in einem Sommer getroffen, in dem auch ohne Wassereinbruch viel Arbeit im Großen Haus zu erledigen ist. So sind zurzeit sämtliche Stühle ausgebaut, weil sie neu gepolstert und mir flauschigen Velours-Bezügen versehen werden. Wie auch immer das Unglück mit dem Wasserschaden also ausgeht – die Zuschauer werden ab September weich und trocken sitzen.