BVB-Aktie klettert trotz Tuchel-Abgang weiter
15-Jahres-Hoch
Die Aktie von Borussia Dortmund hat am Dienstag mit 6,42 Euro ein neues 15-Jahres-Hoch erreicht. Trotz der Trennung des Vereins vom sportlich erfolgreichen Cheftrainer Thomas Tuchel hat das Papier des Fußball-Bundesligisten damit seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortgesetzt. Doch zu viel Euphorie ist nicht angebracht.
„Wichtig ist auf’m Platz“, titelte der Geschäftsbericht der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA im Geschäftsjahr 2004/2005. Doch die Realität war eine andere. Denn damals war das Sportliche in den Hintergrund gerückt wie nie: Der Verein war, vier Jahre nach seinem Börsengang, knapp der Pleite entgangen. Ein gewisser Hans-Joachim Watzke hatte am 11. Februar 2005 als Geschäftsführer das schwere Erbe des gescheiterten Gerd Niebaum übernommen. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Wenige Jahre später war der Verein schuldenfrei, kaufte sein zwischendurch veräußertes Stadion zurück, holte unter Trainer Jürgen Klopp zweimal in Folge die Deutsche Meisterschaft, einmal das Double und stand im Champions-League-Finale.
Noch viel Luft nach oben?
Der nachhaltige sportliche Erfolg zeigt sich auch in den Zahlen: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG attestiert dem BVB in einer aktuellen Untersuchung einen Unternehmenswert von 971 Millionen Euro, das entspricht 10,55 Euro pro Aktie. Demnach wäre trotz des aktuellen Höhenfluges noch viel Luft nach oben.
Diese Diskrepanz hat eine Vielzahl von Gründen: Der Ruf des BVB als potenziell lohnendes Investment ist unter anderem durch die Beinahe-Pleite besonders bei Kleinanlegern nach wie vor angekratzt. Auch wurde und wird in den Medien hartnäckig immer wieder eine Zahl in den Raum geworfen: 11 Euro. So hoch war der Ausgabepreis der ersten BVB-Aktien am 31. Oktober 2000. Wer damals Anteile gekauft hat, ist heute immer noch mit seinem Investment im Minus – wenn er es nicht längst entnervt aufgegeben hat.
Kursverlauf - so viel war und ist eine BVB-Aktie wert