Bussystem erst nach Fußball-WM voll in Betrieb

Ein dreiviertel Jahr vor dem Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verzögern sich wichtige Infrastrukturprojekte zunehmend.

Johannesburg (dpa)

30.09.2009, 12:51 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ein Bus fährt durch die südafrikanische Metropole Johannesburg.

Ein Bus fährt durch die südafrikanische Metropole Johannesburg.

Das im August unter großen Sicherheitsvorkehrungen auf einer ersten Teilstrecke eröffnete Schnellbus-System BRT soll nach Medienberichten sogar erst nach der WM voll ausgebaut werden. Die Stadt Johannesburg habe die Fertigstellung eines Teilstücks der nächsten Sektion auf die Zeit nach der WM verschoben, berichtete die Wirtschaftszeitung «Business Day» unter Berufung auf die Entwicklungsagentur JDA.

JDA-Geschäftsführer Lael Bethlehem habe das zum Teil mit finanziellen Gründen sowie dem Wunsch erklärt, den Straßenverkehr zur WM nicht durch Bauarbeiten zu beeinträchtigen. Ende August waren bereits große Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung der Schnellzugverbindung Gautrain aufgekommen. Projektleiter Jack Van der Merwe hatte Parlamentariern erklärt, es stehe zu befürchten, dass die Zugverbindung nicht zur WM betriebsbereit sei.

Der Zug soll Passagiere vom Flughafen Johannesburg in den Vorort Sandton transportieren und später die Stadt mit der rund 60 Kilometer entfernten Hauptstadt Pretoria verbinden. Das 25 Milliarden Rand (2,2 Milliarden Euro) teure Projekt war zunächst nicht Bestandteil der WM- Projekte, sollte aber beim Anpfiff der WM am 11. Juni 2010 zumindest auf dem Abschnitt zum Flughafen betriebsbereit sein.

Südafrikas Transportbereich gilt nach der WM-Generalprobe - dem Confederations Cup im Juni - als Sorgenkind. Dazu zählt auch das moderne Schnellbus-System, dessen Einführung in Johannesburg nach Protesten der mächtigen Taxi-Industrie auf August verschoben worden war. Südafrikas öffentlicher Nahverkehr wird bisher zu rund 70 Prozent durch Minibus-Taxen sichergestellt.

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