Bundestrainer kritisiert Mockenhaupt und Gabius
Lauf-Bundestrainer Wolfgang Heinig hat die Langstreckler Sabrina Mockenhaupt und Arne Gabius nach ihrem frühen Aus bei der Leichtathletik-WM kritisiert.

Sabrina Mockenhaupt stieg bei der WM in Moskau im 10 000-Meter-Rennen aus. Foto: Bernd Thissen
Mockenhaupt, die in Moskau über 10 000 Meter ausgestiegen war, habe der Biss gefehlt, sagte der 62-Jährige aus Erbach/Odenwald in einem Interview des «General-Anzeiger Bonn». Gabius' Ausscheiden im 5000-Meter-Vorlauf sei «Kopfsache» gewesen: «Er hat sich unklug verhalten, indem er sich auf der Innenbahn einkesseln ließ.»
Mockenhaupt (LG Sieg) hat auf verschiedenen Distanzen insgesamt 36 deutsche Meistertitel gewonnen, rennt international aber hinterher. Der Tübinger Gabius wurde im vergangenen Jahr Vize-Europameister und scheiterte dann bei den Olympischen Spielen in London im Vorlauf. In Moskau hatte er das Pech, dass ein Konkurrent vor ihm stürzte und er aus dem Rhythmus kam.
Mockenhaupt und Gabius gehören zu den acht deutschen WM-Teilnehmern im Laufbereich. Heinig bemängelte auch die Persönlichkeitsentwicklung bei der 32-jährigen Mockenhaupt: «Und da hat Mocki, so leid es mir tut ... noch Luft nach oben.» Dies sei nicht allein ihre Schuld. «Die Langstrecke ist durch die große Laufszene in Deutschland ja sehr populär. Wer aber über das nationale Niveau hinaus möchte, muss hart dafür arbeiten und hat es angesichts mangelnder nationaler Konkurrenz schwer.»
Den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) plagen seit Jahren Probleme im Laufbereich. Antje Möldner-Schmitt (Cottbus) und Gesa Krause (Frankfurt/Main) wurden immerhin Achte und Neunte über 3000 m Hindernis. «Wir geben nicht auf. Leider zeigen wir nicht die Konsequenz der Afrikaner - genauso wenig ist es uns bisher gelungen, eine Konzentration in Trainingsgruppen wie beispielsweise bei den Amerikanern zu erreichen», sagte Heinig. «Wir stürzen uns voller Begeisterung in die Duale Karriere, und dabei wird das Training zweitrangig behandelt. Von vielen Athleten wünsche ich mir ein wenig mehr Mut zum Risiko.»
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