
Amüsante Abenteuer erleben die Heinzelmännkes im Ruhrgebiet, findet Buchrezensent Hermann Beckfeld. © Beckfeld
Buchtipp: Die Kobolde erleben Abenteuer im Ruhrgebiet
Werner Boschmann / Benjamin Bäder: „Die Heinzelmännkes“
Die Heinzelmännchen wandern von Köln ins Ruhrgebiet aus. In Reimen von Werner Boschmann und illustriert von Benjamin Bäder erleben die Kobolde Abenteuer im Ruhrgebiet.
„Ach, dass es doch wie damals wär.“ So verzweifelt klagen die Kölner im vorletzten Vers der Geschichte über die Heinzelmännchen, die der Domstadt den Rücken gekehrt haben. „Die Heinzelmännkes. Auf Abenteuer im Ruhrgebiet“ ist die Fortsetzung. Mit munteren Reimen, frechen Kommentaren von Werner Boschmann und bunt illustriert von Benjamin Bäder.
Als Heinzelmännkes – kurz: Heinze – tauchen die Kobolde im Ruhrgebiet auf, weil es dort bekanntlich viel zu werkeln gibt. Unter anderem entschulden sie Oberhausen über Nacht in einer Druckerei („Wie draußen graut, da komm die Blüten in mitgebrachte Plastiktüten.“), befreien Witten von Hundekot, demokratisieren Bottrop.
Die Heinze bringen frischen Wind ins Ruhrgebiet
Und im darbenden Gelsenkirchen sorgen sie für die Ansiedlung von Elon Musk. („Und dat Flugfeld von den Tesla, dat war früher Ortsteil Hessla.“). In Dortmund widmen sie sich intensiv der Unterwelt und den Gebäuden, die den Blick auf das U versperren.
Echt freche Typen, diese Heinzelmännkes, und ein rotes Tuch für die Obrigkeiten, die folglich auf Zollverein einen Knappenchor deren Ausweisung vorsingen lassen. Wie in Köln scheint Undank der Heinze Lohn.
Wo sie doch so frischen Wind ins Ruhrgebiet gebracht haben. Der letzte Vers dieses Buches macht Hoffnung: „Aber vielleicht kommt die schöne Zeit ja wieder her?“