Brauerei Hagedorn in Rhede eröffnet am Donnerstag Drei Sorten Bier im Ausschank

Von Carola Korff
Brauerei Hagedorn in Rhede eröffnet am Donnerstag
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Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, die in Vergessenheit geratene und im Verfall begriffene Brauerei Hagedorn wiederzubeleben. Viel Arbeit, Geld und Energie haben Klaus Passerschröer und Sven Gerding in ihren Traum gesteckt, der jetzt Wirklichkeit wird: Am Donnerstag, 1. Mai, wird die wiedererweckte Brauerei Hagedorn offiziell eröffnet. Am Sonntag, 4. Mai, folgt die Segnung durch Pfarrer Thorsten Schmölzing. Mit diesem Datum hat es noch eine spezielle Bewandtnis: Es handelt sich um den Namenstag des Heiligen Florian – Schutzpatron der Feuerwehr und der Bierbrauer. Dass die Segnung auf diesen Tag fällt, ist Zufall. „Unfassbar“, findet Passerschröer. „Dann hat’s der Herrgott so gewollt.“

Ein Schild mit dem Logo der Brauerei Hagedorn hängt an einer gelb gestrichenen Wand.
Mittlerweile hängt an der alten Brauerei wieder ein Schild mit dem historischen Logo. © Brauerei Hagedorn

Am 1. Mai laden die beiden Brauereidirektoren von 11 bis 18 Uhr in den Innenhof der Brauerei hinter dem Blues. Es gibt Livemusik, Flammlachs, Kaffee und natürlich Bier vom Fass: Zum einen das „Rheder Dunkel“ – „unser Bier seit 1998“, so Passerschröer. Altbiertypisches Malz sei darin im Pilsener Lagerbier-Braustil verbraut. „Das Bier beschreibt unsere Region.“ Es war lange Zeit anderswo produziert worden und kommt nun wieder aus Rhede. Neu ist das an alte Sorten angelehnte Brauereidirektoren-Lager. Von der Brauerei Hagedorn, die jahrzehntelang im Dornröschenschlaf lag, sind zwar keine Rezepte überliefert, wohl aber von Tangerding. An denen haben Gerding und Passerschröer sich orientiert. Das Produkt sei „ein echtes Landarbeiterbier – bewusst mit Mischmalz wie früher“. Es sei „extrem hopfenbetont“ und leicht orange. Das dritte Bier „De Grens“ hat dagegen einen rötlichen Schimmer. Die Farbe soll an die Morgenröte erinnern, in der die Schmuggler zwischen Deutschland und den Niederlanden unterwegs waren.

Die feierliche Segnung der Brauerei folgt am Sonntag, 4. Mai. Nach der Messe in St. Gudula weiht Pfarrer Thorsten Schmölzing die Räume ein. Bis 16 Uhr kann anschließend probiert werden. Brauereigründer Johann Hagedorn habe Ende des 19. Jahrhunderts mit dafür gesorgt, dass die Gudulakirche in der Innenstadt neu gebaut wurde und nicht wie vom Bischof bevorzugt an einem anderen Ort, sagt Passerschröer. Immerhin standen damals rund um die Kirche 15 Kneipen. In Anlehnung an die rote Backsteinkirche haben Passerschröer und Gerding unter anderem rote Fliesen für ihre Braustube und rote Kronkorken für die Flaschen gewählt. Die gibt es übrigens bisher nur gefüllt mit Rheder Dunkel. Die beiden anderen Sorten folgen in Kürze, so Passerschröer.

Ein Glas Pils wird vor einer Brauereianlage gefüllt.
Frisch gezapftes Bier gibt es ab Donnerstag in der Brauerei Hagedorn. © Jan Tervooren

Am Freitag, 2. Mai, und Samstag, 3. Mai, ist jeweils von 14 bis 18 Uhr das Hagedorn-Gasthaus geöffnet, Bierliebhaber können dann direkt ins Brauereigebäude oben ins Gasthaus kommen, wo die Stammtische der ehemaligen Gaststätten Eming-Schaffeld und Zur Post stehen. Es ist sonst in erster Linie bei Führungen zugänglich, denn die neue Brauerei möchte nicht den alteingesessenen Kneipen Konkurrenz machen.