Über Rhede nach Hollywood? Bocholter Künstlerin gestaltete die Wände der Brauerei Hagedorn

Über Rhede nach Hollywood? : Bocholter Künstlerin gestaltete die Wände der Brauerei Hagedorn
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Wer von der Nordstraße in Rhede einen Blick in den Hof der wiederbelebten Brauerei Hagedorn wirft, dem fällt schnell auf, dass sich der Anblick verändert hat. Passend zur Wiederbelebung der alten Braustätte hat auch das Gebäude einen frischen Look bekommen. Maßgeblich daran beteiligt war die Bocholter Künstlerin Sandra Benning. Im Gespräch mit dem BBV erklärt sie, warum Fassenden-Malerei sie so sehr begeistert und ihr das Projekt in Rhede besonders am Herzen lag.

Frühe Vorliebe für die Malerei

„Ich habe schon immer gerne gemalt“, antwortet Sandra Benning auf die Frage, wann ihr Weg als Künstlerin begonnen hat. In jungen Jahren besucht sie dann einen Kurs beim Bocholter Künstler Georg Spogahn, wodurch ihre Vorliebe fürs Malen weiter verstärkt wird, was sich auch in der Wahl ihres Leistungskurses im Abitur zeigt: Kunst. Nach der Schule folgt für Benning eine Ausbildung zur Bühnenmalerin am Staatstheater in Oldenburg. „Mir war immer klar, dass ich gerne etwas Handwerkliches im Kunstbereich machen möchte“, begründet Benning ihre Berufswahl.

Neben Wandmalereien im Inneren hat sich Benning künstlerisch vor allem der Fassaden-Malerei verschrieben. „Es ist einfach schön etwas zu machen, das man immer sieht“, erklärt sie lächelnd. Allerdings sei dieser Teil ihrer Arbeit sehr wetterabhängig, berichtet sie. „Im Winter geht wegen der Kälte nichts“.

Andere Arbeit als auf der Bühne

Anders als bei der Bühnenmalerei, bei der man am Boden arbeite und sein Werk immer wieder von oben betrachte, müsse man bei der Arbeit an Fassaden immer mal wieder einige Meter zurücktreten, um sich einen Überblick zu verschaffen. „Man muss schon schwindelfrei sein“, erklärt Benning, die am liebsten mit einem Steigerkorb arbeitet. „Gerüste sind mir manchmal etwas unheimlich“, lacht die Künstlerin.

Sandra Benning vor ihrem Werk an der Brauerei Hagedorn
Die Bocholter Künstlerin Sandra Benning gestaltete die Fassade der wiederbelebten Brauerei Hagedorn in Rhede. © Sven Betz

Ihr neuestes Projekt in Rhede lag Sandra Benning besonders am Herzen. „Hier steckt wirklich viel Herzblut drin“, freut sich Benning, an der Wiederbelebung der Brauerei Hagedorn künstlerisch beteiligt zu sein. Die beiden Bierenthusiasten Klaus Passerschröer und Sven Gerding hatten viel Zeit und Geld investiert, um die Braustätte zu reaktiven und in Rhede wieder Bier zu brauen. Mit der von Benning gestalteten Fassade.

Auf gut Glück nach Afrika

Erst kürzlich ist die Künstlerin von Oldenburg in ihre Heimat nach Bocholt zurückgekehrt. Zuvor hatte sie sich noch einen persönlichen Traum erfüllt. „Ich habe in Südafrika an einer Filmproduktion mitgewirkt“, erklärt Benning stolz. Zum Bewerbungsgespräch war sie einfach nach Afrika geflogen. „Wenn es schiefgegangen wäre, hätte ich dort einfach Urlaub gemacht“, lacht Benning. Vier Monate hat die Bocholterin in Südafrika verbracht und an zwei Produktionen mit bekannten amerikanischen Schauspielern mitgewirkt. „Was ich dort gemalt habe, darf ich allerdings noch nicht verraten“, berichtet sie weiter.

Nächster Halt Hollywood?

Ihren Traum vom Film will Sandra Benning auf jeden Fall weiterverfolgen. Die nächsten Bewerbungen hat sie bereits abgeschickt. Diesmal geht es um Produktionen in den Vereinigten Staaten. Vielleicht, so hofft Benning, führt sie ihr weiterer künstlerischer Weg also über Rhede nach Hollywood.