Die einen hoffen auf den Heimvorteil im Wald, die anderen auf eine Platzsperre. Bevor BR Billmerich am Sonntag in der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm auf den FC Overberge trifft, könnten die Hoffnungen und Aussichten in den beiden Lagern bezüglich des Austragungsortes unterschiedlicher kaum sein.
BR Billmerich muss häufig auf Kunstrasen ausweichen
Schon nach der 0:2-Auswärtsniederlage von BRB beim Liga-Re-Start am 11. Februar im Sportpark Fröndenberg gegen den SV Bausenhagen hatte BRB-Coach Hubert Tadday schmunzelnd angemerkt, weitestgehend alle Heimspiele örtlich in den HSI-Sportpark Mühlhausen verlegen zu wollen. „Nur nicht gegen den FC Overberge“, sagte er. Auch auf Nachfrage, ob er diese kleine Spitze gegenüber dem Bergkamener Ligakonkurrenten in der Zeitung lesen wolle, sagte Tadday: „Ja, sicher. Ich habe damit kein Problem.“

Der Grund für örtliche Spielverlegungen ist sonnenklar: Der Naturrasenplatz im Waldstadion ist in den kalten Monaten häufig − gelinde gesagt − nicht im besten Zustand. Die Entscheidung, auf einen Kunstrasenplatz auszuweichen, mag zwar als eine ungeliebte Alternative erscheinen, erweist sich jedoch als notwendiger Schachzug, um Spielabsagen zu vermeiden und gleichzeitig den Naturrasen zu schonen. Nur eben auf das Heimspiel gegen den FCO in der auch über die Unnaer Stadtgrenzen hinaus berühmten BRB-Spielstätte wollen die Billmericher nur ungern verzichten. Und das dürfte inzwischen schon so etwas wie Tradition haben.
BR Billmerich und FC Overberge bestritten die Regenschlacht
Beim FCO haben sie die Tadday-Aussagen natürlich vernommen. „Ich habe die Tage darauf mit Damian (Glombik, inzwischen Ex-Cheftrainer FC Overberge, Anm. d. Red.) telefoniert. Da meinte er lachend zu mir, dass er diese Aussage von mir schon verstanden habe“, so Tadday. Er und der geschasste FCO-Traine hätten aber ein sehr gutes Verhältnis. Daran hätte auch das große Hickhack in der Vorsaison nichts geändert.
Ein Rückblick: Die Regenschlacht im Waldstadion zwischen den beiden Teams in der Saison 2022/23, bei der es in der Halbzeit einen Abbruch durch den Schiedsrichter gegeben haben soll, der das Spiel dann aber doch fortführte, beschäftigte in der Folge alle sportgerichtlichen Instanzen bis auf das Verbandssportgericht.

Zunächst hatte das Kreissportgericht den Overbergern recht gegeben, die auf eine Neuansetzung des Spiels drängten; das Bezirkssportgericht schließlich den Billmerichern. Ein Drama, das erst durch die Einsicht des damaligen FCO-Vorsitzenden Michael Puszcz seine Auflösung fand. Er zog die letzte Overberger Revision kurz vor der Entscheidung des Verbandssportgerichts zurück. So stand nach Wochen der Unklarheit fest: Der 4:1-Sieg für BRB hatte Bestand.
Gesunde Rivalität zwischen BR Billmerich und FC Overberge
Hubert Tadday zeigt mit Abstand durchaus Verständnis für die damalige Hartnäckigkeit des FCO. „Damian hat alles versucht, das Beste für seinen Verein rauszuholen. Das ist doch völlig legitim.“ Er blickt voraus: „Unser Platz ist in den vergangenen Wochen geschont worden. Er wird aber auch am Sonntag noch sehr tief sein. Eine Ausweichmöglichkeit wie zuletzt in Mühlhausen haben wir am kommenden Wochenende nicht.“
Beim FCO hingegen ist die Hoffnung eine andere. „Es könnte sein, dass wir auf Rasen spielen. Wir hoffen es natürlich nicht“, sagte FCO-Mann Burghard Bachmann nach dem souveränen 3:0-Sieg der Overberger am Sonntag gegen Spitzenreiter Kamener SC im Spielerkreis.
Ob beide Mannschaften sich am Sonntag im Waldstadion gegenüberstehen oder die Partie doch auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden muss, steht aktuell noch nicht fest. So oder so: Es dürfte wieder ein spannendes Duell werden, wenn die beiden zuletzt siegreichen Liga-Rivalen aufeinandertreffen. Ob am Sonntag oder an einem Nachholtermin, aber am liebsten im Wald − wenn es nach der Heimelf geht.
Kapitän stiehlt Bausenhagen-Stürmern die Show: Krankenwagen-Einsatz beim Sieg gegen Billmerich
Kamener SC erschreckend harmlos: FC Overberge setzt dickes Ausrufezeichen im Meisterrennen