
Borussia Dortmund: Obere Reihe (v.l.): Physiotherapeut Thomas Zetzmann, Physiotherapeut Thorben Voeste, Physiotherapeut Peter Kuhnt, Pierre-Emerick Aubameyang, Kevin Großkreutz, Neven Sobotic, Mats Hummels, Matthias Ginter, Sokratis Papastathopoulos, Julian Weigl, Co-Trainer Benjamin Weber, Athletiktrainer Rainer Schrey, Athletik-Trainer Florian Wagler. Mittlere Reihe: Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun, Reha-Trainer Andreas Beck, Zeugwart Frank Gräfen, Marco Reus, Ilkay Gündogan, Oliver Kirch, Sven Bender, Arian Ramos, Lukasz Pisczek, Erik Durm, Kevin Kampl, Torwarttrainer Teddy de Beer, Co-Trainer Arno Michels, Cheftrainer Thomas Tuchel. Unten: Gonzalo Castro, Henrikh Mkhitaryan, Jeremy Dudziak, Nuri Sahin, Jacub Blaszczykowski, Torhüter Roman Bürki, Torhüter Roman Weidenfeller, Torhüter Hendrik Bonmann, Marcel Schmelzer, Moritz Leitner, Kagawa Shinji, Jonas Hofmann.
DerTrainer: ThomasTuchel
Der neue Coach tritt beim BVB ein schweres Erbe an. Auch wenn die letzte Saison nicht wie gewünscht verlief und auf Platz sieben endete, Tuchel wird sich an den Erfolgen und vom beliebten Vorgänger Jürgen Klopp messen lassen müssen. Anders als der Emotionsriese Klopp, der das BVB-Motto «Echte Liebe» mit extrem viel Leben erfüllte, gilt Tuchel als distanzierter Taktik-Tüftler mit weniger Nähe zu den Fans. Dennoch faszinieren auch ihn die Leidenschaft der Anhänger und die mitunter brodelnde Atmosphäre im heimischen Stadion: «Ich bin ein sehr emotionaler Typ. Deshalb freue ich mich darauf, zu erleben, wie daraus eine Macht und Energie entsteht.»
Der neue Trainer will seiner Mannschaft «Fleiß, Bescheidenheit, Mut und Beharrlichkeit» abfordern. «Thomas ist für uns die logische Entscheidung. Er hat eine klare Vorstellung, wie das Fußballspiel auszusehen hat», sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc und ergänzt: «Er kann Mannschaften und Spieler weiterentwickeln.» Tuchel hatte nach seinem Ausstieg in Mainz im Sommer 2014 ein Sabbatjahr eingelegt. Sein Vertrag mit dem BVB läuft bis 2018.
Der Star: MatsHummels
Bleibt er? Geht er? Die verkorkste Saison 2014/2015 war lange Zeit von der Frage überschattet worden, ob Kapitän Mats Hummels auch weiterhin beim BVB spielen wird. Doch Ende Mai 2015 gab es endlich Gewissheit: Die Westfalen können beim Neuanfang unter Trainer Tuchel mit dem Weltmeister planen. Der Nationalspieler entschied sich für die Erfüllung seines noch zwei Jahre gültigen Kontrakts, nachdem er vorher noch öffentlich mit einem Wechsel ins Ausland geliebäugelt hatte. Dortmunds Star steht für Stabilität. Hummels ist einer der weltbesten Innenverteidiger und lässt die generischen Stürmer reihenweise verzweifeln. Der 1,92-Meter-Mann besticht vor allem durch kluges Stellungsspiel, intelligenter Spieleröffnung und seine Kopfballstärke. Eine Enttäuschung mussten allerdings die weiblichen Fußball-Fans im Sommer hinnehmen. Hummels heiratete seine langjährige Freundin Cathy.
Das Ziel: Top vier
Bei Borussia Dortmund wächst nach einer ernüchternden Saison der Glaube an die eigene Stärke. «Wir sehen uns als Herausforderer für die Top Vier und wollen zurück in die Champions League», sagt Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer hält den eigenen Kader für stark genug, um den Topclubs aus München, Wolfsburg, Mönchengladbach und Leverkusen wieder mehr Paroli bieten zu können als in der vorigen Saison. Der große Punkterückstand von zuletzt beachtlichen 15 Zählern auf die Champions-League-Region sei aufholbar: «Wer Spieler wie Hummels, Gündogan, Reus und Aubameyang in seinen Reihen hat, kann so schlecht nicht aufgestellt sein. Wir kommen nicht aus dem Niemandsland.»
Die Mannschaft: Vertrauen in den Stamm
Die neue BVB-Zuversicht hat weniger mit der Wertschätzung für die wertvollen Neuzugänge wie Gonzalo Castro, Roman Bürki oder Julian Weigl zu tun, sondern mehr mit dem Vertrauen in den alten Stamm. «Damit brauchen wir uns in der Bundesliga nicht zu verstecken», urteilt Watzke. Großen Umbaubedarf sieht auch der neue Tuchel nicht, weder beim Personal noch bei der Spielphilosophie. «Borussia Dortmund hat schon einen Stil geprägt. Es geht nicht darum, einen neuen Stil zu erfinden», sagt der neue BVB-Coach, der gut ankommt beim Personal. «Es ist wieder Zug drin. Alle wollen das letzte Jahr vergessen machen, alle wollen, dass es nicht wieder so endet,» sagt Kapitän Hummels.
Das Aufgebot:
Tor: 1 Roman Weidenfeller, 38 Roman Bürki, 39 Hendrik Bonmann
Abwehr: 4 Neven Subotic, 15 Mats Hummels, 25 Sokratis, 26 Lukasz Piszczek, 28 Matthias Ginter, 29 Marcel Schmelzer, 37 Eric Durm, 40 Jeremy Dudziak
Mittelfeld: 6 Sven Bender, 7 Jonas Hofmann, 8 Ilkay Gündogan, 10 Henrich Mchitarjan, 14 Motitz Leitner, 16 Jakub Blaszczykowski, 18 Nuri Sahin, 19 Kevin Großkreutz, 21 Oliver Kirch, 23 Shinji Kagawa, 27 Gonzalo Castro, 33 Julian Weigl, 44 Kevin Kampl
Angriff: 11 Marco Reus, 17 Pierre-Emerick Aubameyang, 20 Adrián Ramos
(Stand: August 2015)