Bonn: Familie soll Rollstuhlfahrer misshandelt haben
Prozess
Fünf Mitgliedern einer Familie wird vorgeworfen, ihren Nachbarn gequält und gedemütigt zu haben. Aufgeflogen waren sie, als sie versucht hatten sein Konto leer zu räumen.
Nach der mutmaßlichen Misshandlung eines Nachbarn, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat vor dem Bonner Landgericht der Prozess gegen eine Familie begonnen. Die Staatsanwaltschaft warf den fünf Frauen und Männern im Alter von 29 bis 44 Jahren unter anderem schwere Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor.
Zum Prozessauftakt am Dienstag machten die Angeklagten keine Angaben. Laut Staatsanwaltschaft sollen ein 29-Jähriger, seine Schwester und deren Ehemann den 54-Jährigen nach einem Krankenhausaufenthalt in ihrer Wohnung in Siegburg gegen seinen Willen festgehalten haben. Er sei gequält und gedemütigt worden.
Der 29-Jährige - der mutmaßliche Haupttäter - soll vom Konto des Mannes rund 25.000 Euro abgehoben und damit Bestellungen in einem Versandhaus bezahlt haben. Das erstattete Geld für zurückgeschickte Ware habe er auf sein Konto geleitet.
Zwei der Angeklagten wird vorgeworfen, nicht eingegriffen zu haben, als der Rollstuhlfahrer misshandelt worden sei. Weitere Versuche, 35.000 Euro abzuheben, seien gescheitert. Einem Mitarbeiter der Bank sollen die Bewegungen auf dem Konto aufgefallen sein, so dass er die Polizei informierte.
dpa