Brandserie in Hamm: Jugendliche sollen 10 Feuer gelegt haben

Brandstiftung

Erst haben Felder und Strohballen gebrannt, dann stand ein Schloss in Flammen. Wochenlang suchte die Polizei nach den Brandstiftern von Hamm. Jetzt hat sie fünf Tatverdächtige ermittelt.

Hamm

, 31.08.2022, 03:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach mehreren Brandstiftungen in Hamm – unter anderem standen diverse Strohlager und Felder in Uentrop in Flammen – hat die Polizei nun mehrere Tatverdächtige ermittelt. Umfangreiche Ermittlungen der "EK Stroh" haben mehrere Beschuldigte ergeben. 10 Mal sollen sie Feuer gelegt haben.

Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Verdächtigen um insgesamt fünf Personen im jungen bzw. jungen Erwachsenenalter. Einer der Beschuldigten ist noch minderjährig. Alle kämen aus der Umgebung von Hamm, erklärte Staatsanwältin Milena Klement.

Durchsuchungsaktion führte zu Beweismaterial

Bereits am 24. August kam es zu einer Durchsuchungsaktion der Polizei, bei der als Beweismaterial unter anderem Handys sichergestellt worden seien. Die Auswertung sowie die Ermittlungen dauern aktuell noch an. Zu einer Festnahme kam es bisher nicht, berichtet unter anderem der Westfälische Anzeiger.

Um die mutmaßlichen Brandstifter auf frischer Tat zu ertappen, hatte die Polizei in den vergangenen Wochen immer wieder potenzielle Brandorte observiert.

Die Brandserie der Feuerteufel

Angefangen hat die Brandserie mit drei Bränden in Bockum-Hövel und Heessen an einem Wochenende Mitte Juli. Erst brannte in den Morgenstunden des 15. Julis ein Auto auf einem Schotterparkplatz eines Autohauses. Am selben Abend stand ein Teil eines Stoppelfeldes in Bockum-Hövel in Flammen. Dort wurde ein Streifen Erntereste in Brand gesteckt, der sich auf eine Länge von 750 Metern ausbreitete.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag stand ebenfalls eine Fläche Stroh auf einem Feld in Heessen in Flammen.

Bereits davor, wie auch in den Tagen und Wochen danach, brannten immer wieder Felder und mehrere hundert Strohballen in der Region Hamm. Die Brände erstreckten sich zunehmend näher an Gebäude heran. In einem Fall musste eine Biogasanlage Ende Juli aufwendig vor den Flammen geschützt werden.

Brand im Wasserschloss Hohenover

Das letzte Feuer hat in der Nacht zum 1. August am Wasserschloss Hohenover in Norddinker gewütet. Das Haupt- und Nebengebäude brannte lichterloh. Dabei ist ein Schaden von mehr als 300.000 Euro verursacht worden. Das historische Schloss ist seitdem einsturzgefährdet.

Nur wenige Kilometer vom Schloss entfernt brannten am selben Tag auf einem Feld wieder hunderte Strohballen.

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