RW Unnas Dogan Okumak (l.) musste im Unnaer Derby selbst einiges einstecken. Hier wird er von Billmerichs Florian Clausmeier abgeräumt.

RW Unnas Dogan Okumak (l.) musste im Unnaer Derby selbst einiges einstecken. Hier wird er von Billmerichs Florian Clausmeier abgeräumt. © Schürmann

„Bodenlose Frechheit“: RW Unnas Rotsünder Okumak wettert gegen Derby-Schiri − der widerspricht

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Im Derby zwischen BR Billmerich und RW Unna ging es am Sonntag heiß her. Ein Spieler wurde dabei des Platzes verwiesen – und teilt nun gegen den Schiedsrichter aus. Der ließ sich davon nicht beeindrucken.

Unna

, 17.08.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwei Verletzte, fünf Gelbe und eine Gelb-Rote Karte waren die Bilanz eines intensiven Derbys zwischen BR Billmerich und RW Unna in der Fußball-Kreisliga A. Für Zündstoff nach dem Spiel sorgte die Ampelkarte in der Schlussphase – den der Betroffene so nicht hinnehmen will.

„Das war eine bodenlose Frechheit“, polterte Dogan Okumak am Tag nach der Partie los. In der 83. Minute war er vom Unparteiischen des Feldes verwiesen worden. Doch was war passiert?

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Im Derby im Waldstadion ging es von Beginn an heiß her. Schon in der zehnten Minute musste Billmerichs Bent Schmidt mit einer Platzwunde ausgewechselt werden, später sollte sich Unnas Levin Overhage ebenfalls eine Verletzung zuziehen. Beide wurden mit dem Krankenwagen abgeholt.

„Die Leute wurden umgesenst und weggesemmelt, und für viele Einsteigen gab es nicht einmal eine Gelbe Karte“, erzählt Okumak. Härtere Fouls gab es auf beiden Seiten, die lange ohne Bestrafung blieben. Gelb gab es dann aber für Okumak − und das direkt bei seiner Einwechslung in der 65. Minute: Denn Flemming Eismann, für den Dogan Okumak eingewechselt wurde, hatte den Platz noch nicht ganz verlassen, als Okumak den Rasen betrat.

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„Das waren vielleicht ein oder zwei Meter. Da achten die Schiedsrichter sonst nie drauf“, sagt Okumak. Die Gelbe Karte war jedoch regelkonform. „Aber das war ja noch nicht das Schlimmste an diesem Tag“, so der Unnaer Stürmer weiter.

Denn keine 20 Minuten später war Okumak in einen Zweikampf im Mittelfeld verwickelt. „Ich lag mit meinem Knie auf dem Boden und habe mein Bein nach hinten gestreckt, um den Ball zu bekommen. Dabei habe ich meinen Gegner aber nicht einmal richtig getroffen“, versichert Okumak.

Das war‘s für Dogan Okumak: Schiedsrichter Andreas Lehmkuhl zeigte ihm in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte.

Das war‘s für Dogan Okumak: Schiedsrichter Andreas Lehmkuhl zeigte ihm in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte. © Schürmann

Sein Gegenspieler Florian Clausmeier habe sich laut Okumak daraufhin theatralisch fallen gelassen. „Darauf ist der Schiri dann reingefallen“, sagt Okumak, der aber dennoch persönliche Beweggründe hinter der Entscheidung des Unparteiischen vermutet. „Wahrscheinlich hatte der Schiri irgendwas gegen mich persönlich“, mutmaßt der Unnaer. Okumak und Clausmeier hatten zuvor bereits miteinander Bekanntschaft gemacht, als der Billmericher den RWU-Stürmer im Fallen von den Beinen holte. Auch hierfür gab es Gelb.

Freude über Sieg von RW Unna über BR Billmerich überwiegt

Gleichwohl erkennt Dogan Okumak an, dass die Schiedsrichter „wirklich keinen leichten Job haben.“ Entscheidungen auf Basis seiner Laune zu fällen, sei für ihn aber einfach nicht okay, so der Unnaer weiter. Schiedsrichter Andreas Lehmkuhl blieb nach dem Spiel von den Unnaer Protesten unbeeindruckt. „Es war ein klares Foul“, sagte er knapp zu seiner Entscheidung. Okumak wird den Rot-Weißen damit im nächsten Punktspiel gegen den SV Bausenhagen fehlen.

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Am Ende reichte es für RW Unna trotz der Gelb-Roten Karte noch zu drei Punkten, da Rot-Weiß die 2:1-Führung in der Schlussphase auch ohne Dogan Okumak über die Zeit brachte. „Hauptsache, wir haben gewonnen. Dafür nehme ich den Platzverweis dann auch in Kauf“, sagt Okumak.