Bochum: Tödlicher Unfall nach Autorennen - Fahrer schraubt Kennzeichen ab und flüchtet

Prozess in Bochum

Zwei Autos sollen sich nachts in Bochum ein Straßenrennen geliefert haben – bei einem Zusammenprall mit einem Lkw stirbt ein Beifahrer. Jetzt stehen die mutmaßlichen Todes-Raser vor Gericht.

Bochum

, 21.10.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach einem tödlichen „Horror-Unfall“ in Bochum müssen sich zwei Autofahrer (21 und 38) seit Donnerstag (20.10.) vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Bei dem Unfall vom 15. Mai war der 26-jährige Beifahrer des hauptangeklagten Audi-Fahrers noch am Unfallort verstorben.

Beide Fahrer hatten Kokain und Alkohol im Blut

Laut Staatsanwaltschaft befuhren die zwei Angeklagten, zwei Arbeitskollegen, in der Unfallnacht gegen fünf Uhr in Bochum-Werne mit einem Audi A6 und einem VW Golf den Werner Hellweg, bogen dann in die Industriestraße ab. Dann soll es – so die Anklageschrift – zu einem „jedenfalls konkludent vereinbarten Rennen“ gekommen sein. Beide Autos sollen nur wenige hundert Meter von ihrer Wohnanschrift entfernt mit „stark überhöhter Geschwindigkeit“ gefahren sein, beide Männer sollen Kokain und Alkohol (rund ein Promille) im Blut gehabt haben.

Der 21-jährige Angeklagte soll dann die Kontrolle über seinen A6 verloren, über eine bepflanzte Verkehrsinsel gefahren, gegen ein Straßenschild gekracht und schließlich in einen rechts am Straßenrand geparkten Sattelzug geprallt sein. Für seinen Beifahrer kam jede Hilfe zu spät. Der in der Kabine schlafende Lkw-Fahrer blieb dagegen unverletzt. Laut Anklage entstand an dem Sattelzug ein Schaden in Höhe von 20.000 Euro.

Leicht verletzt ausgestiegen und Kennzeichen mitgenommen

Unmittelbar nach dem „Horror-Unfall“ soll der nur leicht verletzte Angeklagte ausgestiegen sein, die Kennzeichen von dem Audi abgeschraubt und geflüchtet sein. Nach einer Hubschrauber-Suche konnte der Mann jedoch gestellt und festgenommen werden.

Zum Prozessauftakt vor der 3. Jugendstrafkammer wollte sich noch keiner der beiden Angeklagten zu den Vorwürfen äußern. Der 21_Jährige sitzt seit Mai in U-Haft, der Mitangeklagte nicht. Die Anklage lautet auf verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge, Unfallflucht, fahrlässige Tötung und Trunkenheit im Verkehr. Beiden Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung empfindliche Gefängnisstrafen.