Blutdrucksenker können Patienten in hohem Alter auch schaden
Für viele Menschen, die unter erhöhtem Blutdruck leiden, sind Medikamente die einzige Möglichkeit, mit der Krankheit umgehen zu können. Dass durch Blutdrucksenker unter bestimmten Umständen auch Schaden angerichtet werden kann, haben zwei Unis herausgefunden.

Sehr alte und gebrechliche Menschen haben einer Studie zufolge ein höheres Sterberisiko und Gedächtnisprobleme, wenn ihr Blutdruck mit Medikamenten zu stark gesenkt wird. Foto: Jochen Lübke
Bei Patienten über 60 rettet es Leben, hohen Blutdruck mit Medikamenten zu senken. Vor allem sehr alten und gebrechlichen Menschen können diese Medikamente aber auch schaden, ergab eine Studie der Universitäten Bern (Schweiz) und Leiden (Niederlande).
Diese Patienten haben demnach ein erhöhtes Sterberisiko und Gedächtnisprobleme, wenn ihr Blutdruck mit Medikamenten zu stark gesenkt wird, wie die Universität Bern erläutert.
Blutdruckrichtlinien lassen häufig das sehr breite Spektrum alter Menschen außer Acht. „Je tiefer, je besser“ gilt nach Ansicht der Forscher nur bedingt für sehr alte und gebrechliche Menschen mit mehreren Krankheiten und Medikamenten.
Für die Studie wurden knapp 600 Leidener ab 85 Jahren untersucht, darunter im Pflegeheim lebende, sehr gebrechliche und demente Senioren. Bei ihnen führten Blutdrucksenker zu einem höheren Sterberisiko und Gedächtnisproblemen. Eine blutdrucksenkende Therapie müsse in solchen Fällen individuell abgewogen werden, meinen die Forscher.
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