
Der Schauspieler Bjarne Mädel wird gleich zweimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. © picture alliance/dpa
Grimme-Preis: Bjarne Mädel und Anke Engelke erhalten die begehrte Auszeichnung
Fernsehpreis
16 Medienmacher werden 2022 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Das Themenspektrum der prämierten Filme und Formate ist groß, ob Fluchterfahrung, Rassismus oder Depression.
Die Grimme-Preisträger 2022 wagen sich an große Themen: Flucht, Rassismus, psychische Erkrankungen. All das und viel mehr beschäftigte die Filmemacher in den vergangenen Monaten. Im 58. Jahr der Verleihung erhalten 16 Medienschaffende den renommierten Fernsehpreis. Einer ist Schauspieler Bjarne Mädel.
Als wäre ein Grimme-Preis nicht Auszeichnung genug, darf Mädel ihn in der Kategorie „Fiktion“ gleich zweimal mit nach Hause nehmen. In „Geliefert“ von Regisseur Jan Fehse spielt der 54-Jährige den Paketzusteller Volker.
Zwei Grimme-Preise für Bjarne Mädel
„Meine Hoffnung ist, dass man durch den Film anders auf diese Berufsstände guckt, auf Leute, die das Land während Corona am Laufen gehalten haben“, sagt Mädel am Dienstag im Essener Grillo Theater. Im ebenfalls ausgezeichneten „Sörensen hat Angst“ spielt er nicht nur die Rolle des Protagonisten, es ist auch sein Regie-Debüt.
In der Kategorie „Kinder und Jugend“ sticht „Seepferdchen“ von Nele Dehnenkamp hervor. Daneben erhalten „Am Limit?! Jetzt reden wir!“ sowie „Offen un‘ ehrlich“ den Preis.
Komik und Tiefsinn schließen sich nicht aus, wie die Kategorie „Unterhaltung“ beweist. Für eine Episode des Formats „Chez Krömer“ werden Moderator Kurt Krömer und sein Gast Torsten Sträter ausgezeichnet. Beide „erschließen einen eigenen Zugang zum großen Spektrum der Depression“, so die Begründung.
Anke Engelke erhält Ehrenpreis
Feucht fröhlich und dennoch eindrücklich ist „Freitagnacht Jews“ über jüdisches Leben in Deutschland. Neben „Wer stiehlt mir die Show?“ mit Joko Winterscheidt wird auch diese Sendung ausgezeichnet. Anke Engelke bekommt den Grimme-Ehrenpreis. „Seit mehr als vier Jahrzehnten prägt sie das deutsche Fernsehen“, betont Grimme-Direktorin Frauke Gerlach.
Weitere Preise gehen an „Polizeiruf 110“, die Dokumentation „Schwarze Adler“ und die Journalistin Katrin Eigendorf.
Die Verleihung des Grimmepreises findet am 26. August für geladenen Gästen im Theater Marl statt. 3sat überträgt die Gala ab 22.25 Uhr.
Alle Preisträger auf einen Blick:
Wettbewerb Fiktion
Die Ibiza-Affäre (W&B Television/Epo-Film für Sky Deutschland)
Geliefert (TV60 Filmproduktion für BR/ARTE)
Polizeiruf 110 – Sabine (filmpool fiction für NDR)
Sörensen hat Angst (Claussen + Putz Filmproduktion für NDR)
Tina mobil (X Filme Creative Pool für rbb)
Wettbewerb Information & Kultur
Charité intensiv: Station 43 (DOCDAYS Productions für rbb)
Grimme-Preis für die Besondere Journalistische Leistung an Katrin Eigendorf für ihre empathischen und mutigen Reportagen zur Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan (ZDF)
Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen (hr)
Oeconomia (Petrolio Film für ZDF/3sat)
Schwarze Adler (Broadview Pictures für Amazon Prime Video/ZDF)
Wettbewerb Unterhaltung
Chez Krömer | zu Gast: Torsten Sträter (probono.tv für rbb)
Freitagnacht Jews (Turbokultur für WDR)
Wer stiehlt mir die Show? (Florida TV für ProSieben)
Wettbewerb Kinder & Jugend
Grimme-Preis Spezial an Petra Boberg und Christine Rütten für die Konzeption und Realisation der Doku-Reihe „Am Limit?! Jetzt reden WIR!“ (hr)
offen un‘ ehrlich (SR/funk)
Seepferdchen (Filmakademie Baden-Württemberg für MDR)
Publikumspreis der Marler Gruppe
The Mopes (UFA Fiction für Warner TV Comedy)
Preis der Studierendenjury
Una Primavera (Johannes Schubert Produktion)
Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
Anke Engelke
Im Sauerland aufgewachsen, in Frankfurt am Main und in Münster studiert und dabei immer „irgendwas mit Medien“ gemacht. Schließlich den Weg ins Ruhrgebiet gefunden: zuerst als Volontärin bei Lensing Media, seit April 2023 Redakteurin bei der Recklinghäuser Zeitung. Hört gerne zu und schreibt noch lieber auf.