Bezüge von Niersbach laut FIFA rechtens

Durch die Fehde der Alphatiere Niersbach und Zwanziger hat der DFB einige Kratzer abbekommen. Der Verband landete jetzt aber einen Punktsieg - und hofft auf ein Ende der Debatte.

Zürich (dpa)

von Von Ulrike John und Florian Lütticke, dpa

, 13.03.2015, 12:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Vergütung von Wolfgang Niersbach durch den DFB wird von der FIFA nicht beanstandet. Foto: Christof Koepsel

Die Vergütung von Wolfgang Niersbach durch den DFB wird von der FIFA nicht beanstandet. Foto: Christof Koepsel

Im peinlichen Dauerstreit mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Amtsvorgänger Theo Zwanziger eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Vergütungsregelung und Pensionsbezüge Niersbachs verstoßen nicht gegen das Ethikreglement der FIFA.

Dies habe eine Vorprüfung durch die Untersuchungskammer der Ethikkommission ergeben, teilte das Gremium des Fußball-Weltverbandes am Freitag in Zürich mit. Auf Antrag Zwanzigers war die Betriebsrente Niersbach überprüft worden, die der 64-Jährige aus seiner Zeit als Generalsekretär erhält.

Niersbach war bei seinem Amtsantritt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im März 2012 offiziell vom Haupt- ins Ehrenamt gewechselt. Über die Höhe seiner Bezüge ist nichts bekannt. «Ich empfehle die Höhe dieser Rente einmal zu nennen. Da müssen andere Ehrenamtler lange für stricken», hatte Zwanziger erklärt.

Der frühere DFB-Chef hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit und ließ die Vereinbarung vor gut einem Monat von der FIFA-Ethikkommission bewerten. Dieses Vorgehen hatte der DFB zuletzt als «lächerlich» bezeichnet. Am Freitag hieß es in einer Stellungnahme des Verbandes: «Das DFB-Präsidium begrüßt die Entscheidung und geht davon aus, dass mit diesem Ergebnis die immer wieder erhobenen Anschuldigungen gegen den Verband, seinen Präsidenten und das gesamte Präsidium ein Ende haben.»

Im vorliegenden Fall seien nach Analyse aller «relevanten Dokumente» und Befragungen von beteiligten Personen «keine Satzungen des Ethikreglements der FIFA verletzt» worden, teilte die FIFA mit. Das eröffnete Dossier sei bereits geschlossen worden, der Fall wurde nicht an die Rechtssprechende Kammer mit dem deutschen Vorsitzenden Hans-Joachim Eckhart - auf Zwanzigers Anzeige gibt es nun also noch nicht mal eine Anklage.

Der Chef der FIFA-Compliance-Kommission, Domenico Scala, hatte den DFB für seinen Umgang mit der Regelung für Niersbach allerdings attackiert und von einer Täuschung der Öffentlichkeit gesprochen.

Zwischen Zwanziger und Niersbach hatte es im vorigen Jahr kurz vor der WM in Brasilien einen offenen Streit um Zwanzigers Rolle in der FIFA gegeben. Nach verbalen Attacken des 69-Jährigen hatte die gesamte DFB-Spitze damals dessen Rücktritt vom FIFA-Amt gefordert, «weil er die Interessen des deutschen Fußballs nicht angemessen vertritt».

Der Jurist aus Altendiez scheidet im Mai aus dem FIFA-Exekutivkomitee aus. Auch dort wird sein Nachfolger Niersbach sein, der beim UEFA-Kongress am 24. März in Wien der einzige Kandidat des europäischen Kontinentalverbandes für den dann vakanten Posten ist. Die Ernennung im Mai durch die FIFA ist dann nur noch Formsache.

Der DFB hatte bereits mit deutlichen Worten reagiert, als Zwanziger seine Absicht öffentlich machte. «Unser gesamtes Präsidium hat bereits bei der WM sehr deutlich herausgestellt, dass alles absolut einwandfrei abgewickelt wurde. Die Altersversorgung ist gutachterlich geprüft und mit den Vorgaben des gemeinnützigen Verbandes vereinbar», erklärte Mediendirektor Ralf Köttker damals.

Zwanziger hatte dem DFB im öffentlichen Schlagabtausch schon «Heuchelei» vorgeworfen. Niersbach seinerseits von einem Mann gesprochen, «der zwei Jahre lang in der Isolation lebt».

DFB-Mitteilung