Bewegung in Zypern-Gesprächen: Türkei bietet Truppenabzug an

Die Türkei ist wohl dazu bereit, einen Teil seiner Soldaten von Zypern abzuziehen. Das könnte ein Schritt auf dem Weg zu einer Wiedervereinigung der gespaltenen Insel sein.

Crans-Montana (dpa)

29.06.2017, 22:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Warnschild an der Pufferzone zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil Zyperns. Foto: Can Merey

Warnschild an der Pufferzone zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil Zyperns. Foto: Can Merey

Beim größten Hindernis für die Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel Zypern gibt es offenbar Bewegung: Die Türkei ist nach Informationen aus Verhandlungskreisen im Schweizer Alpendorf Crans-Montana zumindest zu einem Teilabzug seiner 35 000 Soldaten von der Insel bereit.

Langfristig solle nur ein kleines Kontingent bleiben, bot der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach diesen Angaben an. Griechische Zyprer und Griechenland stehen auf dem Standpunkt, dass ein vereinigtes Zypern als EU-Mitglied keine Sicherheitskräfte von außen brauche.

Die Insel ist seit einem Putsch in Griechenland und einer türkischen Invasion 1974 geteilt. Zehntausende Menschen wurden damals aus ihren Dörfern vertrieben und mussten in den anderen Landesteil ziehen. Der kleinere türkische Teil ist international nicht anerkannt. Türkische und griechische Zyprer verhandeln in Crans-Montana in der Schweiz unter UN-Vermittlung mit Vertretern der Garantiemächte Griechenland, Türkei und Großbritannien. Ziel ist eine Föderation.

UN-Generalsekretär António Guterres wollte die Verhandlungen persönlich voranbringen. Der UN-Chefdiplomat wurde am Freitag in Crans-Montana erwartet.

Barrikaden in der Ledra Street im Herzen von Nikosia. Foto: Katia Christodoulou

Barrikaden in der Ledra Street im Herzen von Nikosia. Foto: Katia Christodoulou

Griechische und türkische Zyprioten passieren am Ledra Palaca-Kontrollpunkt in Nikosia die Grenze. Foto: Katia Christodoulou

Griechische und türkische Zyprioten passieren am Ledra Palaca-Kontrollpunkt in Nikosia die Grenze. Foto: Katia Christodoulou

Ein Plakat auf der türkischen Seite der innerzyprischen Grenze weist auf die von der UN bewachte Verbotene Zone hin, die den türkischen und griechischen Teil voneinander trennt. Foto: Brix

Ein Plakat auf der türkischen Seite der innerzyprischen Grenze weist auf die von der UN bewachte Verbotene Zone hin, die den türkischen und griechischen Teil voneinander trennt. Foto: Brix

Stacheldraht in Nikosia vor einem verlassenem Gebäuden innerhalb der von der UN kontrollierten Pufferszone. Foto: Petros Karadjias

Stacheldraht in Nikosia vor einem verlassenem Gebäuden innerhalb der von der UN kontrollierten Pufferszone. Foto: Petros Karadjias

Ein griechischer Grenzposten hält Wache zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil der zypriotischen Hauptstadt Nikosia. Foto: Achim Scheidemann

Ein griechischer Grenzposten hält Wache zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil der zypriotischen Hauptstadt Nikosia. Foto: Achim Scheidemann

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