Berlinale zeigt Mut und Zuversicht und sehr viel Humor

Das Festival-Programm

Bären für eine bessere Welt: In Berlin stellt Festivalchef Dieter Kosslick das Programm der Berlinale, 9. bis 19. Februar) vor. Sie eröffnet mit einem Film über den Jazz-Gitarristen Django Reinhardt.

BERLIN

von Patrick Wildermann

, 31.01.2017, 17:55 Uhr / Lesedauer: 1 min
Festivaldirektor Dieter Kosslick vor der Preisverleihung der 66. Berlinale 2016.

Festivaldirektor Dieter Kosslick vor der Preisverleihung der 66. Berlinale 2016.

Bislang war das Festival nicht dafür bekannt, mit seinem Programm gute Laune zu verbreiten. Ihm haftet eher der Ruf an, seiner Platzierung im Winter entsprechend gemütsschwere Politdramen zu präsentieren.

Das könnte sich ändern: "Du, lass dich nicht verbittern, in dieser bittren Zeit", gab Berlinale-Direktor Dieter Kosslickgestern als Motto vor - ein Zitat aus Wolf Biermanns "Mit Marx- und Engelszungen". Der Festival-Chef verspricht ein Programm, das "Mut und Zuversicht und obendrein sehr viel Humor" ausstrahlen werde.

Dafür soll unter anderem der finnische Star-Regisseur Aki Kaurismäki sorgen, der es mit seiner lakonischen Flüchtlings-Komödie "Die andere Seite der Hoffnung" zum ersten Mal in den Wettbewerb geschafft hat. Amüsement mit Schmäh verspricht dagegen das Regiedebüt des österreichischen Schauspielers Josef Hader: In "Wilde Maus" schildert er das Straucheln eines Kulturjournalisten.

Und auch das Wiedersehen mit den schottischen Junkies um Ewan McGregor in Danny Boyles Fortsetzung "T2 - Trainspotting" dürfte auf ganz eigene Weise komisch ausfallen.

Beuys' Leben auf der Leinwand

Für die Abteilung "Mut und Zuversicht" sind auch drei deutsche Filmemacher zuständig: Thomas Arslan erzählt in "Helle Nächte" eine berührende Vater-Sohn-Reise durch Norwegen. Volker Schlöndorff verfilmt mit "Rückkehr nach Montauk" eine zarte Liebesgeschichte von Max Frisch. Und Dokumentar-Regisseur Andres Veiel zeichnet in "Beuys" das Leben des kompromisslosen deutschen Künstlers nach - das zweite prominente Biopic neben dem Eröffnungsfilm "Django".

Damit auch die Fotografen am roten Teppich vor dem Berlinale-Palast gute Laune bekommen, wird wieder eine illustre Riege internationaler Gäste anreisen - darunter Ethan Hawke, Penelope Cruz, Catherine Deneuve und Richard Gere. Dass es trotz politisch bewegter Zeiten keine Absagen gab, ist in den Augen von Dieter Kosslick "auch ein Statement".

Jetzt lesen