Benjamin Hartlieb spricht über Holzwickede-Aus und weitere Pläne Eine Funktion schließt er aus

Benjamin Hartlieb spricht über Holzwickede-Aus und weitere Pläne: Eine Funktion schließt er aus
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Benjamin Hartlieb macht im Sommer Schluss bei seinem Herzensklub Holzwickeder SC. Der Personal-Kracher ging am Freitagmorgen an die Öffentlichkeit. Der Holzwickeder SC veröffentlichte eine Pressemitteilung, dass Benjamin Hartlieb und der HSC ab kommenden Sommer getrennte Wege gehen. Erst kürzlich teilte Hartlieb mit, dass er den Posten des Sportlichen Leiters beim Holzwickeder SC an den Nagel hängt. Nun folgte die Nachricht, dass er auch als Trainer nicht weitermacht. Mit unserer Redaktion hat Benjamin Hartlieb noch einmal ausführlich über die Trennung gesprochen und verraten, wie es weitergehen könnte.

Benjamin Hartlieb erfährt Verständnis von seinem Team

Bevor die Öffentlichkeit von Hartliebs Entschluss Kenntnis nahm, informierte der Coach natürlich seine Mannschaft, die er zum Großteil selbst zusammengestellt hat. Die habe mit Verständnis reagiert, teilt Hartlieb unserer Redaktion mit. „Die Reaktion fiel so aus, wie ich es erwartet habe. Die Spieler haben gemerkt, dass die Entscheidung aus voller Überzeugung und Sinnhaftigkeit getroffen worden ist. Alle sind total fein damit. Es verstehen auch alle, dass es nicht um mich geht, sondern um den Klub“, sagt Hartlieb, der sich laut Pressemitteilung aus zeitlichen Gründen zurückziehe. Der Noch-Coach betont, dass Fokus und Freude auf das kommende halbe Jahr nun im Mittelpunkt stehen. „Es ist ja auch ein Unterschied, ob man entlassen wird oder selbst zurücktritt“, sagt er.

Holzwickede-Trainer Benjamin Hartlieb gibt an der Seitenlinie Kommandos.
Bis Sommer trainiert Benjamin Hartlieb noch seinen Holzwickeder SC. © Neumann

Fokus auf die Rückserie also, die sich durchaus vielversprechend gestalten kann und im Idealfall für den Holzwickeder SC mit dem Aufstieg in die Oberliga gekrönt werden könnte. Der HSC ist derzeit Tabellenfünfter und liegt nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter TuS Erndtebrück. So weit denkt Benjamin Hartlieb aber noch lange nicht. Im Blick hat er nun erst einmal eine ordentliche Vorbereitung auf die Rückrunde, vor allem auf das nächste Ligaspiel am 10. Februar gegen den Lüner SV. „Es geht darum, dass wir von Woche zu Woche denken. Jeder weiß, dass es ein Zieldatum gibt. Damit meine ich die letzte Phase eines gemeinsamen Weges, wie bei einem Marathon oder bei einer Bergwanderung. Das kann sehr viel Spaß machen. Für mich ist jetzt viel Druck raus und ich gehe viel bewusster in die letzten sechs Monate“, sagt Hartlieb.

Benjamin Hartlieb verspürt noch kein Abschiedsgefühl

Die Worte klingen ein wenig nach Wehmut, davon ist Hartlieb aber noch sehr weit entfernt, wie er mitteilt. „Ich bin emotional noch volle Pulle da. Es ist viel zu früh für ein Abschlussfazit. Ich verspüre noch kein Abschiedsgefühl. Ich habe eine ähnliche Situation beim Hombrucher SV erlebt. Dort hatten wir eine ganz tolle Rückrunde, der Abschiedsschmerz kam erst später“, sagt Hartlieb und ergänzt: „Ich bin mir aber sicher, dass ich im Sommer sehr stolz und froh sein werde, den Klub meiner Kindheit begleitet zu haben“, sagt Hartlieb.

Die Frage, die sich nach all den Erklärungen Hartliebs nun aber stellt: Wie geht es für den Holzwickeder Coach ab Sommer weiter? Hat er schon einen Plan? Wenn ja, wie sieht er aus? „Ich kann noch nicht sagen, wie es weitergeht. Ich bin in einer Selbstfindungsphase. Ich schließe für die Zukunft aber aus, dass ich auf dem Leistungslevel noch einmal in einer Doppelfunktion aktiv bin. Das wird unter gar keinen Umständen passieren“, sagt er, auch mit Blick auf seine berufliche Laufbahn und sein Privatleben. Ansonsten wolle er aber nichts ausschließen und sich „niemals zu früh in eine Richtung festlegen.“