Aufregung um Beethoven-Skulptur von Markus Lüpertz

Mit seiner Beethoven-Skulptur will Lüpertz eine neue Sicht auf den Komponisten zum Ausdruck bringen. In Wien kommt das aber offenbar nur bedingt an.

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Wien

, 05.12.2017, 14:49 Uhr / Lesedauer: 1 min
Markus Lüpertz bei der Enthüllung seiner Beethoven-Skulptur in Wien. Foto: Georg Hochmuth

Markus Lüpertz bei der Enthüllung seiner Beethoven-Skulptur in Wien. Foto: Georg Hochmuth

Eine Skulptur zu Ehren Ludwig van Beethovens (1770-1827) von „Malerfürst“ und Bildhauer Markus Lüpertz erhitzt in Wien die Gemüter. Die 2,70 Meter hohe und bunt bemalte Statue zeigt den Komponisten ohne Arme und mit nur einem Bein. Auf seinem Kopf ist ein Lorbeerkranz.

„Hässlich, grässlich, dilettantisch“, zitierte die „Kronen Zeitung“ die Einschätzung von Lesern. Das Werk sehe aus wie „eine Leihgabe aus der Hölle“. Die Stadt Wien verteidigte die Aufstellung der Bronzeskulptur gegenüber dem Konzerthaus in der Wiener Innenstadt.

Die Politik wünsche sich, Beethoven mit der Skulptur in die Gegenwart zu holen und „vielleicht die eine oder andere Neubewertung“ des Komponisten zu schaffen, sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Der 76-jährige Lüpertz bezeichnete Beethoven als einen der größten Meister überhaupt. Er wolle mit seinem Kunstwerk eine andere Sicht auf den Komponisten schaffen: „Ich habe versucht, die Problematik des Künstlers, seine Schwierigkeiten, seine Taubheit, seine Problematik als Mensch in gewissem Sinne, in einem Werk darzustellen.“

Eine ähnliche Skulpturen des armamputierten und knetartigen Beethovens hatte bereits in Bonn, der Geburtstadt des Komponisten, Proteste ausgelöst. Lüpertz hofft, dass die Wiener mehr Verständnis zeigten.