„Aufgeladen“ zeigt intelligente Ansätze für die Zukunft
Industriemuseum Oberhausen
Fahren in der Zukunft: Mit "Aufgeladen!" zeigt das Oberhausener LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg eine Ausstellung zur Geschichte der Elektromobilität. Denn Autos, die mit Strom fahren, waren bereits Ende des 19. Jahrhunderts im Kommen.

Der Heinkel Kabinenroller wurde 1963 gebaut. RWE-Azubis bauten den Oldtimer zum Stromer um. Balas
Mobilität ist unserer Gesellschaft wichtig, hat aber auch ihren Preis. Neben Feinstaubbelastung, Lärmbelästigung und langen Staus gehört der Verkehr auf Basis des Erdöls zu den Haupttreibern des Klimawandels. Die Schau, die eine Wanderausstellung ist und vom Deutschen Museum in München erstellt wurde, will einige alternative Denkansätze geben. An großen Schautafeln, ausgestellten Motoren und Autos lernt der Besucher, dass Elektromotoren, Akkumulatoren, Batterien und die Technik der Übertragung von Elektrizität bereits im 19. Jahrhundert bekannt waren.
Geringe Reichweite
Seitdem gibt es auch Versuche, den Elektromotor zu etablieren. "Der Elektromotor war besonders leise und sehr einfach in der Handhabung", sagt Ingrid Trocka-Hülsken, Sprecherin des Industriemuseums. Die geringe Reichweite, und dass es keine entsprechende Infrastruktur gab, um die Motoren aufzuladen, hätten dann ihr Übriges getan, um die Stromautos durch Verbrennungsmotoren zu verdrängen. Dabei kamen schon in der Vergangenheit Elektromotoren vermehrt zum Einsatz - ob in Elektrokarren in Lagerhäusern, Kränen in Häfen und Industriewerken oder in Straßenbahnen und Postbussen.
Oder doch zu Fuß?
"Für viele Menschen, die in Innenstädten unterwegs sind, würden sich ja tatsächlich Elektromotoren mit einer Reichweite bis zu 50 Kilometern anbieten", sagt Trocka-Hülsken.
Den Anspruch, Benzin- und Dieselautos ganz von den Straßen zu verbannen, hat die Ausstellung aber nicht. "Es würde auch keinen Sinn machen, wenn alle von jetzt auf gleich auf Elektroautos umsteigen würden - der Strom dafür muss ja auch produziert werden", so Trocka-Hülsken.
Langfristig gehe es daher um "intelligente Systeme". "Diese beziehen öffentliche Verkehrsmittel, private Fahrzeuge, aber auch Fahrräder und Fußwege ein."