Auf der Flucht Geisel Stück Ohr abgeschnitten: Prozess
Die Gefangenen wollten um jeden Preis raus: Zwei Männer sollen einer Geisel ein Stück Ohr abgeschnitten haben, damit der Pförtner das Tor öffnete. Dafür stehen sie jetzt vor Gericht.

Das Amts- und Landgericht Kleve. Foto: Jan-Philipp Strobel/Archiv
Zwei Strafgefangene, die ihrer Geisel auf der Flucht aus der Psychiatrie ein Stück Ohr abgeschnitten haben sollen, stehen heute in Kleve vor Gericht. Die 29 und 36 Jahre alten Männer hatten laut Anklage im Mai 2017 einen Pfleger in ihre Gewalt gebracht und gedroht, ihn umzubringen, falls der Pförtner das Tor nach draußen nicht öffne. Als der sich weigerte, soll der 36-Jährige seinem Opfer ein Stück Ohr abgeschnitten haben. Als der Pförtner das Tor immer noch nicht öffnete, kletterte der Ältere laut Anklage über die vier Meter hohe Sicherungsmauer, sein Komplize schaffte das nicht.
Die beiden Männer sind der Geiselnahme, der gefährlichen und versuchten schweren Körperverletzung angeklagt und des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Sie hatte in der Klinik einen Entzug gemacht, nachdem sie unter Drogeneinfluss Straftaten begangen hatten.