Armutsrisiko in Mecklenburg-Vorpommern am größten

Erwerbstätige in Mecklenburg-Vorpommern haben nach einem Ländervergleich des Statistischen Bundesamtes das größte Risiko, in relative Armut zu geraten.

Frankfurt/Main (dpa)

20.08.2009, 13:39 Uhr / Lesedauer: 1 min

In Mecklenburg-Vorpommern haben 12,3 Prozent der Erwerbstätigen ein Armutsrisiko. (Symbolbild)

In Mecklenburg-Vorpommern haben 12,3 Prozent der Erwerbstätigen ein Armutsrisiko. (Symbolbild)

Dort bestehe bei 12,3 Prozent der Erwerbstätigen ein Armutsrisiko, bestätigte das Bundesamt am Donnerstag einen Bericht der «Thüringer Allgemeinen». Am geringsten sei das Armutsrisiko in Bayern mit 4,0 Prozent. Grundlage der Daten ist der Mikrozensus 2008.

Insgesamt ist das Armutsrisiko der Erwerbstätigen laut Studie in den fünf neuen Bundesländern und Berlin mit 10,0 Prozent deutlich größer als im Westen mit 5,3 Prozent. Nach dem Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern folgen Sachsen-Anhalt (11,6 Prozent), Sachsen (10,4 Prozent) und Thüringen (9,8 Prozent). Besonders geringe Quoten weisen neben Bayern die Länder Baden-Württemberg (4,1 Prozent), Hessen (5,0 Prozent) und Hamburg (5,5 Prozent) auf.

Im Vergleich zu einer Erhebung für das Jahr 1998 hat sich das Armutsrisiko bundesweit von 4,6 Prozent auf 6,2 Prozent erhöht. Im Westen stieg der Wert von 4,1 auf 5,3 Prozent, im Osten von 6,7 auf 10,0 Prozent. Damals standen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit jeweils 7,6 Prozent an der Spitze, Baden-Württemberg und Bremen wiesen mit jeweils 3,8 die geringsten Werte auf.

Für die Berechnung des Armutsrisikos nutzt das Bundesamt eine EU- Definition. Danach gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Zum Einkommen zählen auch Sozialtransfers. Bereinigt werden die Werte um die jeweilige Haushaltssituation - etwa bei Familien mit Kindern. Unberücksichtigt bleiben nach dieser Berechnung allerdings die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den einzelnen Bundesländern oder auch das im Haushalt vorhandene Vermögen. Die Armutsgefährdung nicht erwerbstätiger Personen wurde in der Analyse nicht erfasst.

Das Statistische Bundesamt hatte bereits am Mittwoch eine Analyse von Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit vorgestellt, dort aber zunächst kein Länderranking präsentiert.

Internet: Studie ohne Länderranking: j2j.de/Y3pCA2

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