ARD verschiebt Dortmunder Tatort erneut

Bisher kein neuer Sendeplatz

Das gab es noch nie: Die ARD hat innerhalb weniger Tage zwei Mal den eigentlich für den 1. Januar vorgesehenen Sonntagskrimi ausgetauscht: Statt eines "Tatort"-Films ist nun ein NDR-"Polizeiruf 110" zu sehen. Einen neuen Sendeplatz für Dortmunder Tatort "Sturm" gibt es bisher noch nicht.

BERLIN

28.12.2016, 18:22 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der aktuelle Dortmunder Tatort "Sturm" wird auch am 29. Januar noch nicht ausgestrahlt.

Der aktuelle Dortmunder Tatort "Sturm" wird auch am 29. Januar noch nicht ausgestrahlt.

Die ARD tauscht zum zweiten Mal in einer Woche ihren Krimi am Neujahrstag aus. Am kommenden Sonntag, dem 1. Januar, soll jetzt im Ersten um 20.15 Uhr ein Rostocker „Polizeiruf 110“ mit dem Titel „Angst heiligt die Mittel“ vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) zu sehen sein. Er ersetzt den Saarbrücker „Tatort: Söhne und Väter“, der kurzfristig statt eines „Tatort“-Krimis über einen Terroranschlag angesetzt worden war. Das teilte die Programmdirektion in München am Mittwoch mit und verwies auf „organisatorische Gründe“.

Zuallererst hätte auf dem Sendeplatz der „Tatort: Sturm“ aus Dortmund laufen sollen. Am vergangenen Freitag hatte die ARD dann aber entschieden, ihn zu verschieben, da er wegen eines islamistischen Terrorakts in der Spielhandlung zu sehr Erinnerungen an den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt wecke. Als Ersatz sollte der Saarbrücker „Tatort“ im Tausch für den Dortmunder Fall vom 29. Januar auf den 1. Januar vorgezogen werden.

Doch der Saarländische Rundfunk (SR) habe dies abgelehnt, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Als Begründung gab der SR an, dass es der Wunsch seines Senders gewesen sei, beim ursprünglichen Termin zu bleiben, da der SR-„Tatort“ traditionell seine Vorabpremiere beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken (im nächsten Jahr vom 23. bis 29. Januar) habe und somit ein regionales Ereignis darstelle.

Auch vor der ARD-Entscheidung, den „Tatort: Sturm“ am Neujahrstag zu kippen, hatte es senderinterne Diskussionen gegeben. Am Mittwoch - zwei Tage nach dem Anschlag in Berlin - hatte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) noch mitgeteilt, dass es „zurzeit“ bei der Planung bleibe, die Folge „Sturm“ am 1. Januar zu senden. Zwei Tage später entschied die ARD-Programmdirektion, den „Tatort“ zu verschieben. Jetzt ist vorerst unklar, wann der Dortmunder Fall laufen soll.

Auch nach Anschlägen in Paris gab eine Verschiebung

2015 hatte es eine Parallele zu den Vorfällen in diesem Jahr gegeben: Damals zeigte die ARD wegen der Terroranschläge in Paris die „Tatort“-Doppelfolge „Der große Schmerz“ und „Fegefeuer“ mit Til Schweiger nicht wie vorgesehen am 22. und 29. November, sondern verschob sie auf den Jahresbeginn 2016. Auch in diesen Filmen war es um einen terroristischen Angriff gegangen.

Der „Polizeiruf 110“ aus Rostock ist frei vom Thema Terror. In einem Dorf bei Rostock wird die Leiche einer Obdachlosen entdeckt. Vor ihrem Tod war die Frau vergewaltigt und misshandelt worden. Die Täter scheinen zwei Sexual-Straftäter aus der Nachbarschaft zu sein: Das Ermittler-Duo Bukow und König, gespielt von Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner, stößt jedoch bald auf Ungereimtheiten in den Zeugenaussagen. 

von dpa