Ansturm auf Campingplätze - auch Hotels und Pensionen erwarten Gäste

Coronavirus

Nach monatelangen Schulschließungen und Arbeiten im Homeoffice wollen viele Familien dem Alltag entfliehen. Die Campingplätze erleben einen noch größeren Ansturm als ohnehin zu Christi Himmelfahrt.

Düsseldorf

18.05.2020, 17:08 Uhr / Lesedauer: 2 min
Seit kurzem ist das Campen in NRW wieder möglich.

Seit kurzem ist das Campen in NRW wieder möglich. © picture alliance/dpa

Das Himmelfahrtswochenende steht an und viele Menschen sind nach den massiven Einschränkungen in der Coronakrise mit Homeoffice und Kinderbetreuung in Urlaubsstimmung. So erleben Campingplatzbetreiber in Nordrhein-Westfalen einen noch größeren Ansturm als in den Vorjahren und auch schon zahlreiche Buchungen für den Urlaub in den Sommermonaten. Aber auch Hotels und Pensionen in NRW dürfen seit Montag wieder Touristen begrüßen.

Nach wochenlangem Stillstand in der Corona-Krise haben sich die Betriebe auf einen Neustart vorbereitet, hieß es in Eifel, Sauerland und am Niederrhein. Die Campingplätze seien in der zweiten Wochenhälfte landesweit so gut wie ausgebucht, sagte der Verbandsvorsitzende Leo Ingenlath am Montag.

Auch für die Sommerferien schon viel gebucht

Das Himmelfahrtswochenende habe schon immer zu den Spitzenzeiten gehört. „Aber was in diesem Jahr abgeht, ist der Wahnsinn.“ Auch für die Sommerferien gebe es schon ungewöhnlich viele Buchungen, auch für zweiwöchige Aufenthalte. Das betreffe nicht nur die Stellplätze für Wohnmobil oder Wohnwagen, sondern auch die Unterkünfte in den oft kleinen Häusern, die auf den Plätzen stünden. „Die Leute wollen nicht mehr weit weg fahren, sie wollen im eigenen Bundesland bleiben“, schloss Ingenlath aus vielen Gesprächen.

In der Corona-Krise wollten sie mehr Sicherheit. Dazu gehörten auch Camper, die normalerweise in die Niederlande oder nach Belgien fahren, jetzt aber auf Campingplätze in Nordrhein-Westfalen umschwenken, sagte der Vorsitzende des Verbandes, der 130 Mitgliedsunternehmen in NRW zählt. Camping ist in NRW seit einer Woche erlaubt, am Montag durften dann auch Hotels und Pensionen wieder öffnen.

30 Prozent der Betriebe stehen vor dem Aus

Nach ersten Rückmeldungen startete der überwiegende Teil der Beherbergungsbetriebe direkt am Montag, weitere wollten in den nächsten Tagen öffnen, wie es in den Tourist-Informationen von Eifel, Sauerland und Niederrhein hieß. Der Hotel- und Gaststättenverband NRW bewertete die Auflagen der Landesregierung im Wesentlichen als „guten Mittelweg zwischen Schutz und Wirtschaftlichkeit.“

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Es gebe keine maximale Belegungsraten und auch keine zeitliche Sperre für die Wiederbelegung. Trotzdem würden viele Betriebe die Situation ohne zusätzliche Unterstützung durch den Staat nicht überleben, sagte NRW Dehoga-Präsident Bernd Niemeier. Der Verband gehe davon aus, dass rund 30 Prozent der Betriebe ohne Unterstützung je nach weiterer Entwicklung vor dem Aus stünden. „Jeder versucht jetzt, für sich eine Normalität in den Betrieb zu bringen“, sagte der Sprecher der Sauerland Tourismus Rouven Soyka.

Demnächst gibt es Urlaubspauschalen

Da es in den vergangenen Wochen kaum Stornierungen gegeben habe, könne die Branche auf eine gute Grundauslastung aufbauen. Von zahlreichen Anfragen berichtet auch René Wißgott, Vize-Geschäftsführer der Rureifel-Touristik: Insgesamt sei das Buchungsgeschäft gut angelaufen. Rund 70 Prozent der Übernachtungsbetriebe sei direkt am Montag gestartet, der Rest werde in den nächsten Tagen dazu kommen.

Auch am Niederrhein sind fast alle Hotels und Pensionen wieder in Betrieb, wie die Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH Martina Baumgärtner sagte. In den nächsten Tagen werde es neue Urlaubspauschalen geben, die das Geschäft weiter ankurbeln sollen.

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dpa

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