Ahonen gewinnt Skifliegen, dann erneut Abbruch
Bei der Skiflug-Farce von Harrachov hat Janne Ahonen seine Klasse gezeigt und ist der Konkurrenz im einzigen gewerteten Durchgang des Wochenendes davongesegelt.
Während der Finne das auf einen Durchgang verkürzte erste Weltcup-Skifliegen mit 199,5 Metern für sich entschied, war Martin Schmitt der große Pechvogel beim Geduldsspiel in Tschechien. Bei einer Führung von Schmitt nach einem Satz auf 200 Meter war der Wettbewerb am Vortag im ersten Durchgang vor den letzten sechs Springern abgebrochen worden.
«Klar ist man sauer, wenn man in Führung liegt. Aber die Entscheidung der Jury war absolut richtig», sagte Bundestrainer Peter Rohwein. Nachdem das Wetter auch am nächsten Tag schlecht war, wurde nach der kurzen Flugeinlage am Vormittag der zweite Weltcup gestrichen. Nebel, Regen und vor allem der starke und wechselnde Wind behinderten die Springer.
Ahonen, der Gewinner der Vierschanzen-Tournee, nutzte die Gunst der Stunde und setzte sich mit 199,5 Metern vor den Norwegern Tom Hilde (193 Meter) und Anders Jacobsen (191 Meter) durch. Michael Neumayer aus Berchtesgaden landete im Wetterloch als bester Deutscher mit 185,5 Metern auf dem achten Platz. Martin Schmitt (Furtwangen) belegte mit 161 Metern lediglich Platz 26, Michael Uhrmann (Rastbüchl) kam mit 155 Metern auf den 29. Rang.
Ein Gradmesser für die Leistungsfähigkeit war der einzige gewertete Durchgang aber nicht. Schon eher war die vor den letzten sechs Springern abgebrochene Flugshow aussagekräftig. «Beim einzigen regulären Durchgang waren wir nicht schlecht dabei», sagte Rohwein. Obwohl die Generalprobe der Skiflieger für die Weltmeisterschaft vom 22. bis 24. Februar in Oberstdorf vom Winde verweht wurde, besteht Hoffnung für die deutschen Athleten.
Auf der windanfälligen Anlage in Harrachov musste der Wettbewerb nach einem 213-Meter-Flug von Weltmeister Simon Ammann aus der Schweiz abgebrochen worden. Der Schweizer hatte den Sprung nicht richtig stehen können. In der Weltcup-Gesamtwertung führt der Österreicher Thomas Morgenstern nach 14 von 28 Wettbewerben mit 1115 Punkten vor Ahonen (810). Als Neunter ist Neumayer (334) bester Deutscher.