Update, 22.11., 8.07 Uhr: Der leere Castor-Behälter ist am frühen Mittwochmorgen nach einer gut 170 Kilometer langen und störungsfreien Fahrt in Ahaus im Münsterland angekommen. Ziel der Probefahrt war es, den Ablauf möglicher Transporte mit radioaktivem Abfall zu testen. Der von einem massiven Polizeiaufgebot begleitete Schwertransport war am Dienstagabend von der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) gestartet. Der Castor-Behälter sei um 2.37 Uhr im Zwischenlager in Ahaus eingetroffen, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch in Münster.
Störungen habe es nicht gegeben. Zwei Personen hätten auf der Strecke auf einer Brücke über der Autobahn A2 bei Oberhausen-Königshardt ein Banner gehalten, sagte die Sprecherin. Sie hätten aber den Transport nicht gestört. Im Ankunftsort Ahaus protestierten gegen 2.00 Uhr nachts drei Traktorfahrer auf einem Wirtschaftsweg gegen Atomtransporte. Die Fahrer erwarte nun eine Strafanzeige, weil sie ihre Aktion vorab nicht angemeldet hätten.
Leerer Castor-Behälter fährt von Jülich nach Ahaus
Update, 21.11., 22.50 Uhr: Um den Ablauf möglicher Transporte radioaktiver Abfälle zu testen, ist am Dienstagabend in Jülich ein leerer Castor-Behälter in das westfälische Ahaus gestartet. Der Konvoi verließ gegen 22 Uhr planmäßig das Gelände der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN), wie deren Sprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Transport soll in der Nacht zum Mittwoch ankommen. Als Schwertransport darf er nur in der Nacht auf die Straße.
Die 170 Kilometer lange Strecke führt nach Ahaus im Norden des Münsterlandes zum dortigen Zwischenlager für radioaktive Abfälle. Der Transport mit dem leeren Castor-Behälter wird von der NRW-Atomaufsicht und Sachverständigen begutachtet. Sie sollen bei dieser sogenannten „Kalthandhabung“ den sachgerechten Umgang bei der Beladung in Jülich sowie die Entladung in Ahaus überprüfen.
In Jülich lagern rund 300.000 Brennelement-Kugeln in 152 Castor-Behältern. Sie stammen aus einem früheren Versuchsreaktor. Die Bundesministerien für Forschung, Umwelt und Finanzen wollen den radioaktiven Abfall nach Ahaus bringen. Die nordrhein-westfälische schwarz-grüne Landesregierung möchte weitere Atomtransporte vermeiden und die Brennelement-Kugeln in Jülich lassen. Dazu müsste vor Ort ein neues Zwischenlager errichtet werden.
Der Probe-Transport des Castor-Behälters ist der zweite innerhalb kurzer Zeit. Anfang November war eine erste Fahrt nach gut vier Stunden ohne Störungen zu Ende gegangen.
Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) hat 400 Mitarbeiter und den Auftrag, stillgelegte nukleare Anlagen in Jülich zurückzubauen. Dazu gehören beispielsweise ein Versuchs- und ein Forschungsreaktor der früheren Kernforschungsanlage Jülich.
Demo in Ahaus mit Traktoren gegen Castor-Probefahrt
Erstmeldung, 21.11., 20.15 Uhr: Etwa 150 Menschen haben am Dienstag in Ahaus in der Nähe des dortigen Zwischenlagers für radioaktive Abfälle gegen eine für die Nacht geplante Probefahrt eines leeren Castor-Behälters demonstriert. Auch Landwirte mit mehr als 20 Traktoren beteiligten sich nach Angaben der Polizei an dem Protest und fuhren durch die Stadt im westlichen Münsterland.
Die von starken Polizeikräften begleitete Probefahrt sollte am Abend in Jülich bei Aachen beginnen und nach gut 170 Kilometern in Ahaus enden. Der Transport mit dem leeren Castor-Behälter wird von der NRW-Atomaufsicht und Sachverständigen begutachtet. Sie sollen bei dieser sogenannten „Kalthandhabung“ den sachgerechten Umgang bei der Beladung in Jülich sowie die Entladung in Ahaus überprüfen.
Hintergrund ist der Verbleib von rund 300.000 Brennelement-Kugeln, die in Jülich in 152 Castor-Behältern lagern. Die Bundesministerien für Forschung, Umwelt und Finanzen wollen den radioaktiven Abfall nach Ahaus bringen. Die nordrhein-westfälische schwarz-grüne Landesregierung möchte weitere Atomtransporte vermeiden und die Brennelement-Kugeln in Jülich lassen. Dazu müsste vor Ort ein neues Zwischenlager errichtet werden.
Für das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen forderte ein Sprecher, dass „der Atommüll in Jülich bleibt“ und dort ein sicheres Zwischenlager gebaut werde. Auch in Jülich war für den Abend der Protest einer Anti-Atomkraft-Initiative angekündigt.
dpa
Demo in Ahaus mit Traktoren gegen Castor-Probefahrt
Route des Castor-Protestzuges in Ahaus steht: Demo-Organisatoren erhoffen sich Signalwirkung
Test-Castor hat Ahaus wieder verlassen: Demos für Dienstagabend (21. November) angekündigt
Leerer Castor rollt zur Probe durch NRW: Schwertransport verließt Jülich mit Ziel Ahaus