Die AfD sieht in ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl im Kreis Unna Licht und Schatten. AfD-Kreissprecherin Friederike Hagelstein, zugleich Direktkandidatin im Wahlkreis Unna I bei der Wahl, freute sich insbesondere über die Ergebnisse ihrer Partei in Bergkamen, Bönen und Selm. Dort lag man bei Erst- und Zweitstimmen jeweils „deutlich“ über 20 Prozent.
Das gelte vor allem für Bergkamen, wo der Partei nur 0,2 Prozentpunkte fehlten, um auf Platz 2 vor der CDU zu landen. „Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte Hagelstein am Dienstag (25.2.) in einem Telefonat mit unserer Redaktion.

Weniger zufrieden sei sie dagegen mit den Resultaten in Holzwickede und Schwerte. Dort war die AfD auf rund 16 Prozent der Stimmen gekommen. „Da werden wir versuchen, noch mehr Wähler zu erreichen.“
Auffällig am AfD-Ergebnis ist der relativ geringe Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimmenanteil der Partei in den Kommunen. Während die Kandidaten von SPD und CDU bei den Erststimmen jeweils deutlich stärker abschnitten als ihre Partei bei den Zweitstimmen, umgekehrt die Kandidaten der Grünen, FDP und Linken meist ein ganzes Stück schwächer abschnitten als ihre Partei, sind die AfD-Stimmanteile nahezu identisch. So erreichte Hagelstein 18,63 Prozent, während ihre Partei auf 18,79 Prozent kam. Im Wahlkreis Hamm/Unna II sah es ähnlich aus.
AfD macht sich am Wahlabend rar
Anders als die Vertreter anderer Parteien hatte sich die AfD am Wahlabend rar gemacht. Eine Wahlparty fand anders als unserer Redaktion zuvor angekündigt worden war, nach Hagelsteins Aussage doch nicht statt. Auch bei einer Veranstaltung im Kreishaus war kein AfD-Vertreter zugegen, um sich etwa bei unserer Wahlsendung zum Ergebnis zu äußern.
Im Wahlkampf hatte die Kreis-Unna-AfD vor allem mit einer Kundgebung Aufsehen erregt, bei der der rechtsextreme Politiker Matthias Helferich als Hauptredner aufgetreten war, der der neuen AfD-Fraktion im Bundestag wieder angehören wird. Gegen die Veranstaltung in Unna hatte es breiten Protest gegeben, organisiert von den „Omas gegen Rechts“.

Zur Wahl hatte sich die Kreis-AfD in einer erst am späten Montagabend an einzelne Journalisten verschickten Presseerklärung geäußert. Darin ging sie praktisch ausschließlich auf bundesweite Ergebnisse und das Thema Migration ein. Kommunale Themen spielten keine Rolle. Im Gespräch mit der Redaktion kündigte Hagelstein an, dass auch für die Kommunalwahl Migration für die Partei das wichtigste Thema bleiben werde. Ziel sei es, überall im Kreis in den Stadt- beziehungsweise Gemeinderat einzuziehen.