Butterbrote schmieren - das war der Rat von Daniel Dukic, Pressesprecher des Holzwickeder SC, auf der Pressekonferenz nach der 2:5-Niederlage gegen den BSV Schüren. Denn die Auswärtsfahrt des Fußball-Westfalenligisten ins Sauerland zum FC Lennestadt beträgt fast 100 Kilometer Fahrstrecke und anderthalb Stunde. Deutlich mehr Zeit im Autositz als Spielminuten auf dem Feld.
Muhammed Cakir, 25-jähriger Mittelfeldspieler des HSC, bildet dann eine Fahrgemeinschaft mit Dukic von Dortmund aus. Der gebürtige Hammer steht im Kader gegen den FC Lennestadt, obwohl seine Verletzung vom vergangenen Sonntag nicht ganz auskuriert ist. „Bis Mittwoch habe ich pausiert, bin dann auf der Aschebahn in Holzwickede Laufen gegangen und habe Donnerstag wieder mit der Mannschaft voll mitgemacht“, erzählt er. In der ersten Halbzeit bekam er einen Schlag auf den Fuß, in der zweiten Halbzeit den nächsten - dann war vorzeitig Schluss.
„Der Schuh ist dabei auch noch kaputt gegangen“, scherzte Cakir, „aber ich hatte Schlimmeres erwartet. Wenn man ihn anschaut, sieht es auch schlimmer aus als es ist. Nur beim Schuss tut es noch weh.“ Er hatte täglich gekühlt, damit es für das Auswärtsspiel am Sonntag um 15.30 Uhr reicht. Jetzt geht Cakir, der nach seinem Sommerwechsel vom Absteiger Westfalia Wickede bereits beim HSC verlängert und sich beim Holzwickeder SC zentral etabliert hat, geht mit einer gewaltigen Portion Wut im Bauch die kommende Auswärtsaufgabe an.
„Ehrlich gesagt habe ich gar keine Lust auf Stress und will nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das kotzt mich richtig an. Wir müssen so schnell wie möglich Punkte holen. Ich will nicht jedes Spiel diesen Druck haben. Dann kann man nicht immer spielen, was man spielen kann“, sagte er. In der Tabelle ist der HSC nach dem Auftritt gegen Schüren auf Rang acht abgerutscht, hat fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. „Drei Punkte sind Pflicht“, so Cakir, der gegen Schüren den frühen Führungstreffer erzielt hatte. Später musste er dann verletzt raus.
Nils Hoppe ist im Kader
Benjamin Hartlieb erwartet von seiner Mannschaft dieselbe Reaktion auch auf dem Platz, die seine Mannschaft unter der Woche auch im Training gezeigt hat. „Wenn der Spieler das so sieht, sollte die Mannschaft alles dafür tun, dass der Fall nicht eintritt“, sagte Hartlieb, dessen Personallage angespannt ist. Zwar kommen Damjan Ilic und Michele Teofilo zurück in die Abwehr, doch weil Philipp Gödde und Dean Müsse nicht trainiert haben und Til Busemann weiter fehlt, kommt es zu einem Sensations-Comeback: Ex-Kapitän Nils Hoppe vervollständigt den Kader. Er hatte zum Saisonende eigentlich aufgehört, spielt nur noch sporadisch für die Fünfte.
Und noch einen Ausfall gibt es: Torben Simon hat sich eine Zerrung zugezogen. U19-Torwart Leon Chrobok, dem der HSC unter der Woche einen Vertrag für die kommende Saison gegeben hat, steht vor seinem Westfalenliga-Debüt.

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