A45-Talbrücke Lüdenscheid: Hunderte Bürger demonstrieren empört
Demonstration
Lärm, Stau und Unfälle sind seit der Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede auf den Straßen Lüdenscheids Alltag. Anwohner sind sauer und gehen auf die Barrikaden.
Seit Monaten führt der Umleitungsverkehr der gesperrten A45-Talbrücke Rahmede mitten durch Lüdenscheid. Dagegen haben am Donnerstag hunderte Bürger in der kleinen Stadt zwischen Ruhrgebiet und Sauerland protestiert. Seit Anfang Dezember 2021 seien Stadt und Region an den beiden Umleitungsstrecken extremen Beeinträchtigungen ausgesetzt, monierten die Demo-Teilnehmer.
Aufgerufen hatte die „Bürgerinitiative A45 Lüdenscheid“, die Lärm, nächtliche Ruhestörung, Dauerstau, erhöhte Unfallgefahren, aber auch auf längere Fahrzeiten zur Arbeit, Verlust von Geschäftskunden und Umsätzen sowie abwandernde Fachkräfte beklagte.
Demonstration: "Transit-Lkw raus aus Lüdenscheid"
Auf den Plakaten war zu lesen: „Transit-Lkw raus aus Lüdenscheid“ oder auch „kein Durchgangsverkehr!“. Täglich fahren der Bürgerinitiative zufolge weiter täglich rund 23.000 Fahrzeuge, darunter 6500 Laster, über die Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid und durch das Volmetal. Für die Anwohner in der Region ist die Vollsperrung eine extreme Belastung, nicht nur durch die großen Umwege, sondern auch durch die Verkehrsbelastung der teils kleinen Straßen rund um die Autobahn.
Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich. Viele Teilnehmer trugen Warnwesten - einem dpa-Reporter zufolge waren rund 200 Personen dem Aufruf der Bürgerinitiative gefolgt. Diese fordert, den Durchgangsverkehr weiträumig über die A1 ab Westhofener Kreuz oder über die A4 ab dem Kreuz Olpe umleiten zu lassen. Für Lastwagen solle grundsätzlich ein Nachtfahrverbot gelten. Das Bauverfahren für die neue Rahmede-Talbrücke müsse dringend beschleunigt werden, die angekündigten fünf Jahren Bauzeit seien zu lang.
Sprengung: "Ziel ist, die Brücke so schnell wie möglich zu Boden zu bringen“
"Ziel ist, die Brücke so schnell wie möglich zu Boden zu bringen“, erklärt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Autobahn-Niederlassung Westfalen in einer Mitteilung. Aus rund 60.000 Kubikmeter Boden werde unter der Brücke ein Fallbett gebaut, um unter anderem die nahestehenden Häuser und Gewerbebetriebe zu schützen. Ziel sei es, die Brücke so schnell wie möglich zu sprengen. Übernehmen wird das mit der Heitkamp Umwelttechnik GmbH die Firma Liesegang, die bereits Anfang des Jahres auch die Talbrücke Rinsdorf gesprengt hatte.
Vollsperrung ist eine extreme Belastung für Anwohner
Die A45 ist seit Dezember 2021 wegen der maroden Talbrücke zwischen Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid in beiden Richtungen voll gesperrt. Der Fernverkehr wird weiträumig über die Autobahnen A4, A3, A1 und A44 umgeleitet. Für die Anwohner in der Region ist die Vollsperrung eine extreme Belastung, nicht nur durch die großen Umwege, sondern auch durch die Verkehrsbelastung der teils kleinen Straßen rund um die Autobahn.
dpa/mal