Bauarbeiten an der A42-Brücke über Rhein-Herne-Kanal Eine Richtung ab Samstag wieder frei

A42 zwischen Bottrop und Herne ab Montag gesperrt: Überprüfung an Rhein-Herne-Kanalbrücke
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Update, 13.3., 12.18 Uhr: Seit Dezember ist die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Essen und Bottrop wegen massiver Schäden gesperrt. Am Samstag (16.3.) um 12 Uhr soll die Brücke zumindest für den Verkehr in Richtung Kamp-Lintfort geöffnet werden - allerdings nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht. Die dafür notwendigen Bauarbeiten sind abgeschlossen. Das teilte die Autobahn Westfalen am Mittwoch mit. Eine Schranken- und Wiegeanlage kontrolliere den Verkehr vor der Anschlussstelle Essen-Nord, um zu schwere Fahrzeuge von der Brücke fernzuhalten.

Auch in der Gegenrichtung (Richtung Dortmund) seien die Arbeiten an der Wiege- und Schrankenanlage auf einem guten Weg. Ein konkreter Termin für die Freigabe dieser Fahrtrichtung könne aber jetzt noch nicht genannt werden, so Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH in der Mitteilung: „Wir tun aber alles dafür, auch hier so schnell wie möglich die Brücke für die Verkehrsteilnehmer wieder freigeben zu können.“

A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop: Befahrbar im März

Update, 17.1., 21 Uhr: Über die gesperrte A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop sollen nach den Planungen der Autobahn GmbH des Bundes möglicherweise im März wieder Autos fahren dürfen. Das sei das Ziel, sagte der Autobahn-Geschäftsführer Dirk Brandenburger am Mittwoch im Verkehrsausschuss des NRW-Landtages.

Verbindliche Aussagen dazu lehnte Brandenburger aber ab. Aktuell liefen noch Untersuchungen. „Wir brauchen eine gesicherte Erkenntnislage“, betonte der Autobahnchef. Es werde eine Wiegeanlage für Lastwagen aufgebaut. Ob und bis zu welchem Gewicht dann auch Lastwagen die Brücke wieder benutzen dürften, hänge vom Ergebnis der aktuellen Untersuchungen ab.

Für den bereits geplanten Bau einer neuen Brücke hofft die Autobahn Gesellschaft auf Planungsrecht im Laufe dieses Jahres. Im Anschluss sollen die Bauarbeiten laut Brandenburger sofort beginnen. Die Vorbereitungen hierfür seien bereits im Gange.

Die gesperrte A42-Brücke wird nach einem Bericht der Landesregierung normalerweise täglich von rund 80.000 Fahrzeugen genutzt, darunter etwa 10.000 Lastwagen.

"Erhebliche Mehrkosten": Reparatur der A42-Brücke gefordert

Update 16.1. 14:40 Uhr: Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften im Ruhrgebiet haben eine schnelle Reparatur der seit Anfang Dezember 2023 gesperrten A42-Brücke zwischen Essen-Nord und Bottrop gefordert. Für die betroffenen Betriebe bringe die Sperrung "erhebliche Mehrkosten", klagten die Verbände in einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag. "Fahrtzeiten verlängern sich, Personal muss für Standzeiten bezahlt werden, längere Wege bedeuten auch höhere Treibstoff- und Mautkosten." Die Sperrung bringe "deutliche Gefahren für die wirtschaftliche Entwicklung der Region".

Ein Sprecher der Autobahn-Gesellschaft lehnte Prognosen ab, wie lange die Reparatur der Brücke noch dauern werde, an der Risse entdeckt worden waren. Die Brücke ist über 50 Jahre alt, ein Neubau ist bereits geplant, wird aber noch einige Jahre dauern.

Die Brücke müsse "kurzfristig bestmöglich stabilisiert werden", um sie wenigstens für Autos wieder freigeben zu können, heißt es in dem Papier. Zugleich solle geprüft werden, ob sie nach einer Sanierung auch für Lastwagen nutzbar sein könnte. Die gesperrte A42-Brücke wird nach einem Bericht der Landesregierung normalerweise täglich von rund 80 000 Fahrzeugen genutzt, darunter etwa 10 000 Lastwagen. Zu dem Thema gibt es am Mittwoch eine Sondersitzung des Landtags-Verkehrsausschusses.

Unterstützt wird das Papier von IHKs, Kreishandwerkerschaften, Handels-, Arbeitgeber- und Industrieverbänden der Region und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

SPD verlangt Brücken-Manager gegen weitere Verkehrsdesaster

Update 3.1., 13.25 Uhr: Die SPD befürchtet angesichts einer voraussichtlich monatelangen Sperrung der Autobahn 42 zwischen Bottrop und Essen ein Verkehrsdesaster wie bei der Rahmedetalbrücke. Bei einem Ortstermin in Bottrop forderten ihre örtlichen Landtagsabgeordneten am Mittwoch einen Beauftragten für Brücken und Infrastruktur mit einer zentralen Stabsstelle beim Land. Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) habe sich in der Verkehrspolitik Nordrhein-Westfalens als Totalausfall erwiesen und müsse einen Manager zur Seite gestellt bekommen, heißt es in einem Papier der Oppositionsfraktion.

Nötig sei darüber hinaus ein „Brücken-Gipfel“ mit allen relevanten Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Kommunen und Gewerkschaften. Dort sei eine Prioritätenliste für Notlagen vorzulegen, verlangte die SPD. „Dabei muss insbesondere klar kommuniziert werden, für welche weiteren belasteten Brückenbauwerke in Landes- und Bundeszuständigkeit möglicherweise Sperrungen drohen, was das wiederum für die umliegende Infrastruktur bedeutet und welche Notfallpläne dafür existieren.“

Akut gelte das für die Sperrung an der A42 und die nun zusätzlich belasteten Brückenbauwerke auf den Umleitungsstrecken. Anwohner, Unternehmer und Kommunen benötigten schnellstens Gewissheit, wie es mit der A42 weitergehe und auf was sie sich einzustellen hätten.

Aus Sicht der SPD-Politiker dürfte ausschließlich weiträumig über die Bundesautobahnen A2 und A40 umgeleitet werden und nicht über kommunale Straßen. „Durch eine Belastung der nachgeordneten Straßennetze droht ein Domino-Effekt“, warnen sie.

Sondersitzung des Verkehrsausschusses zur A42-Sperrung im Januar

Update 27.12. 13:14 Uhr: Die voraussichtlich monatelange Sperrung der wichtigen Autobahn 42 zwischen Bottrop und Essen wegen eines Brückenschadens alarmiert die Politik. Am 17. Januar soll auf Anregung von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) der Verkehrsausschuss des Landtags in einer Sondersitzung über die Lage informiert werden, wie am Mittwoch aus Landtagskreisen verlautete. Zu der Sitzung sollen auch Vertreter des Bundesverkehrsministeriums sowie der Autobahn GmbH geladen werden, in deren Zuständigkeit die A42 liegt. Auch die Bezirksregierung Münster und der Landesbetrieb Straßen.NRW sollten berichten, hieß es. Dabei dürfte es um die Belastung der Ausweichstrecken gehen.

Bei einer Analyse waren kürzlich schwere Schäden an der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal festgestellt worden. Die Autobahn GmbH hofft, dass der Abschnitt im Frühjahr zumindest für Autos wieder freigegeben werden kann. Ob je wieder Lastwagen über die Brücke fahren können, ist aber unklar. Die A42 ist eine wichtige Ost-West-Verbindung (Kamp-Lintfort-Dortmund) mitten durch das Ruhrgebiet.

Die betroffene 53 Jahre alte Brücke steht seit Jahren unter besonderer Beobachtung, weil sie für die Belastung von 85.000 Fahrzeugen täglich eigentlich nicht ausgelegt ist. Ein Neubau ist bereits geplant, wird aber noch einige Jahre dauern. Mit der Sperrung der A42 setzt sich in Nordrhein-Westfalen eine ganze Reihe von massiven Verkehrsproblemen wegen maroder Autobahnbrücken fort.

Der Verkehrsexperte der oppositionellen SPD-Landtagsfraktion, Gordan Dudas, erklärte: "Die Situation ist eine Katastrophe für die Region." Die Konsequenzen der A42-Sperrung seien verheerend für den Verkehr, die Wirtschaft und die Bevölkerung. Die schwarz-grüne Landesregierung müsse in der Sondersitzung aufzeigen, welche konkreten Maßnahmen sie zur Verbesserung der Lage unternehme. Auch den betroffenen Kommunen, insbesondere Bottrop und Essen, sollte im Ausschuss die Möglichkeit gegeben werden, ihre Situation darzustellen.

A42-Sperrung für mehrere Monate

Update, 15.12. 17 Uhr: Wegen massiver Schäden an einer Brücke bleibt die Autobahn 42 zwischen Bottrop und Essen vermutlich mehrere Monate lang gesperrt. Bei einer Analyse in den vergangenen Tagen seien schwerwiegende Schäden an der Brücke über den Rhein-Herne-Kanal festgestellt worden, teilte die Autobahn-GmbH des Bundes am Freitag mit.

Man hoffe, dass der Abschnitt im Frühjahr zumindest für Pkw wieder freigegeben werden könne, sagte ein Sprecher. Ob je wieder Lastwagen über die Brücke fahren können, sei unklar. Eine Schrankenanlage soll künftig sicherstellen, dass schwere Fahrzeuge vor der Brücke gestoppt werden.

Die wichtige Ost-West-Verbindung (Kamp-Lintfort-Dortmund) in der Mitte des Ruhrgebiets war schon in den vergangenen Tagen gesperrt, weil eine Überprüfung der in die Jahre gekommenen Brücke vorgezogen wurde. An diesem Samstag sollte die Autobahn planmäßig wieder für den Verkehr freigegeben werden. Doch wegen der nun festgestellten Schäden zog die zuständige Autobahn GmbH des Bundes die Notbremse.

Die 53 Jahre alte Brücke steht seit Jahren unter besonderer Beobachtung, weil sie für die Belastung von 85 000 Fahrzeugen täglich eigentlich nicht ausgelegt ist. Ein Neubau ist bereits geplant, wird aber noch einige Jahre dauern.

In den nächsten Tagen müssten die festgestellten Schäden genauer untersucht und wenn möglich instandgesetzt werden. „Darüber hinaus wird ein umfängliches elektronisches Monitoring-System installiert, damit kleinste Veränderungen an der Brücke unmittelbar festgestellt werden können, wenn der Verkehr wieder fließt“, teilte die Autobahn GmbH für Westfalen mit. „Langfristiges Ziel bleibt es, die Brücke so zu stabilisieren, dass möglichst viel Verkehr fließen kann, bis der Neubau steht.“

Mit der Sperrung der A42 setzt sich in Nordrhein-Westfalen eine Reihe von Problemen mit wichtigen Autobahnbrücken fort. Die Unterbrechung der Autobahn 45 bei Lüdenscheid hat derzeit bundesweit Folgen für den Verkehr zwischen Nord- und Süddeutschland (Frankfurt-Dortmund). Die Talbrücke Rahmede im Sauerland muss für 170 Millionen Euro neu gebaut werden. Der Umleitungsverkehr belastet die Menschen und die Wirtschaft massiv in der Region.

Mitte 2026 soll dann auf dem ersten Teil der neuen und 450 Meter langen Brücke der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen wieder fließen, 2027 der Neubau komplett abgeschlossen sein.

Bei Köln wurde der Schwerlastverkehr seit 2016 vor der maroden Leverkusener Brücke mit Schrankenanlagen gestoppt. Der erste Teilneubau der Brücke für die A1 (Köln-Bremen) soll Anfang des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden.

Auch die Duisburger A40-Brücke war marode. Die Brücke verbindet das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein und ist ein wichtiges Verbindungsstück zwischen den großen Hafenstädten Rotterdam und Duisburg. Seit November 2023 fließt der Verkehr auf einem Teilneubau wieder. Neben der jetzt gesperrten A42 ist die A43 bei Herne (Wuppertal-Münster) ein weiterer Problemfall. Auch hier war eine Kanalbrücke am Autobahnkreuz Herne so defekt, dass der Schwerlastverkehr umgeleitet werden muss. Eine Schrankenanlage sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen abfahren müssen.

Anders als im Sauerland haben Auto- und Lastwagenfahrer rund um die gesperrte A42 die Möglichkeit, auf andere Autobahnen auszuweichen. Südlich der 42 führt die A40 (Duisburg-Dortmund) parallel durch das südliche Ruhrgebiet, im Norden ist die dreispurige A2 (Oberhausen-Hannover) eine Alternative.

So sieht die Umleitung aus:

Die A42 ist gesperrt, dafür gibt es Umleitungsrouten.
Die A42 ist gesperrt, dafür gibt es Umleitungsrouten. © Autobahn gmbh

Staus und Sperrungen: Verkehrsaufkommen in NRW

Ursprungsmeldung: Größere Staus sind zum Start der mehrtägigen Sperrung der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal am Montagmorgen ausgeblieben. Das Staugeschehen auf den Autobahnen rund um die Baustelle an der Brücke habe sich nach Kenntnis der Autobahn GmbH in Westfalen in Grenzen gehalten, sagte ein Sprecher am Montag. Auch im Bottroper Stadtgebiet sei es nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen gekommen, hieß es bei der Polizei.

Die 43 Jahre alte Brücke ist seit den frühen Morgenstunden gesperrt. Es werden Arbeiten zum Erhalt des überlasteten Bauwerks durchgeführt. Die Strecke soll bis voraussichtlich Samstag gesperrt bleiben. Umleitungen über andere Autobahnen seien ausgeschildert.

Neubau der Brücke ist geplant

Die Brücke ist für das hohe Verkehrsaufkommen von täglich von rund 85.000 Fahrzeugen nicht ausgerichtet gewesen. Ein Neubau der Brücke mit sechsspurigem Ausbau ist bereits geplant.

Eine zweite Sperrung auf der Autobahn durch das nördliche Ruhrgebiet kommt dann bereits am Freitagabend dazu. Laut Autobahngesellschaft wird von 21 Uhr an bis Dienstag um fünf Uhr früh am Autobahnkreuz Herne zwischen Herne Baukau und Herne Crange gesperrt. Hier reißt die Bahn eine Eisenbahnbrücke ab. Beide Sperrungen seien koordiniert worden, so dass nur ein Wochenende in der Vorweihnachtszeit betroffen sei.

dpa/seh

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