A 43: „Operation gelungen“ Rhein-Herne-Kanal: Die beiden Brückenhälften sind jetzt getrennt

A 43: Die beiden Hälften der Rhein-Herne-Kanalbrücke sind jetzt getrennt
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„Operation gelungen“: Das meldet die Autobahn Westfalen mit Blick auf die A43. Die beiden Hälften der beschädigten Brücke über den Rhein-Herne-Kanal seien erfolgreich voneinander getrennt worden. Der Mittelträger, der bisher die Brückenteile verbunden hatte, wurde in der Nacht von Donnerstag (9.11.) auf Freitag (10.11.) unter Vollsperrung der A43 mit einem Schweißbrenner „durchgeschnitten“.

Zu nächtlicher Stunde wurden die Brückenhälften der Rhein-Herne-Kanalbrücke bei Herne getrennt.
Zu nächtlicher Stunde wurden die Brückenhälften der Rhein-Herne-Kanalbrücke bei Herne getrennt. © Autobahn Westfalen

„Die Trennung der Brückenhälften ist ein wichtiger Schritt zum Neubau der Brücke“, erklärt Judith Beier-Tertel, stellvertretende Projektverantwortliche für den A43-Ausbau zwischen Marl und Witten. Denn während der Verkehr auf der westlichen Hälfte weiter fließen kann, ist im Dezember der Abriss der östlichen Brückenhälfte geplant. Zuvor wird die Brücke laut Autobahn Westfalen „abgelastet“ - was bedeute, dass so viele Stahlteile wie möglich von der Brücke entfernt werden.

Die Brücke über den Kanal zwischen Recklinghausen und Herne ist Teil des Emschertalbrückenzugs, der zudem aus der Brücke über die Emscher und der Brücke über eine wichtige Verbindung der Deutschen Bahn besteht. Bei einer Nachrechnung der Autobahn Westfalen wurden im April 2021 Schäden festgestellt, die eine Sperrung des Bauwerks für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen notwendig machten. Das Gewicht wird seitdem mit einer Schrankenanlage kontrolliert.

Das Problem mit den Lkw

2022 war die Westseite der Brücke zusätzlich mit einer Unterspannung und einer hochfesten Betonplatte verstärkt worden, um während des Neubaus der Osthälfte den Verkehr beider Fahrtrichtungen aufnehmen zu können. „Das ist nur möglich, weil der Verkehr unter 3,5 Tonnen die Brücke deutlich weniger strapaziert als der sonst übliche LKW-Verkehr“, erklärt Beier-Tertel. „Ein einziger LKW mit 40 Tonnen belastet die Brücke stärker als zehntausende PKW.“

Der Neubau der östlichen Brückenhälften soll frühestens Ende 2025 abgeschlossen sein. Dann, so der Plan, wird auch besagte Schrankenanlage abgebaut, die derzeit den Verkehr an den Kreuzen Herne und Recklinghausen kontrolliert.

Das Projekt „Neue A43“ ist in sieben Abschnitte eingeteilt und hat zwischen Marl-Sinsen und Witten-Heven eine Gesamtlänge von 28 Kilometern. Geplante Kosten: 800 Millionen Euro. Mit einer Vollendung des gesamten Projekts wird nach Angaben von Ende Juli erst im Jahr 2040 gerechnet.

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