
© Fabio de Oliveira Coutinho
80 Liter Bier als Motivations-Booster für den SuS Kaiserau: „Das scheint gefruchtet zu haben“
Fußball
Das ist schon kurios: Ein Verantwortlicher des Kamener SC hat am vergangenen Spieltag dem SuS Kaiserau II eine Menge Bier angeboten - falls dieser gegen den KSC-Rivalen SuS Oberaden punktet.
Es war nur eine „Schnapsidee“, die am Ende weniger alkoholreich daherkommt. Im Falle eines Sieges des SuS Kaiserau II gegen den SuS Oberaden in der Kreisliga A2 Unna-Hamm wollte ein Verantwortlicher des Ligakonkurrenten und Spitzenreiters Kamener SC der Kaiserauer Mannschaft eine Menge Bier spendieren. Von 80 Litern war die Rede. Nun ist die Partie mit einem 1:1-Remis über die Bühne gegangen. Die Liter-Menge schrumpft daher.
Für die ganze Aktion ist KSC-Geschäftsführer Bernd Schimanski verantwortlich. „Ja, das ist auf meinem Mist gewachsen“, sagte er mit einem Schmunzeln und bestätigt damit auch direkt die Frage, ob es diesen Motivations-Booster für den SuS Kaiserau gegeben hat.

Bernd Schimanski © Neumann
Beruflich habe Schimanski immer mal wieder Kontakt zu Nils Ittermann, einem Spieler des SuS Kaiserau. „Ihm habe ich dann gesagt, dass die Mannschaft von mir Freibier bekommt, wenn sie gegen Oberaden gewinnt“, erklärte Schimanski. „Das scheint gefruchtet zu haben.“
Zumindest fast. Am Ende wurde es ein 1:1-Remis, weil Oberadens Torwart Kai Münstermann in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich traf. „Trotzdem lasse ich mich natürlich nicht lumpen und werde die Tage mal beim SuS Kaiserau vorbeifahren und fünf bis sechs Kisten Bier abliefern. Wenn ich große Klappe habe, dann muss ich meine Versprechen auch einhalten“, sagte der KSC-Verantwortliche, der die Spende aus eigener Tasche bezahlen will, am Dienstag. Am Abend ließ er seinem Versprechen Taten folgen. Die Lieferung von sechs Kisten Bier ist inzwischen beim SuS Kaiserau angekommen.
„Eine Sauerei“ sei es, dass die Liter-Menge nun durch das 1:1 geschrumpft ist, sagte dazu Nils Ittermann scherzhaft. „Aber ernsthaft. Das 1:1 hätten wir vor dem Spiel alle unterschrieben. So war der Frust nach dem Spiel schon groß“, hätten Ittermann und Co nicht nur die drei Punkte gut gebrauchen können.
Schimanski erklärte, es sei das erste Mal gewesen, dass er derart in die Motivationskiste gegriffen hat. „Ob das Endergebnis jetzt auch am versprochenen Bier gelegen hat, will ich mal bezweifeln“, so Schimanski weiter.
Kaiseraus Trainer ahnungslos: „Habe das nur beiläufig mitbekommen“
Fabian Blum, Trainer der Kaiserauer Reserve, konnte seine Freude ob der Spende kaum verbergen. „Wahnsinn“, sagte er, „ich habe das vor dem Spiel nur so beiläufig mitbekommen, dass sich die Mannschaft darüber unterhalten hat. Nils Ittermann hat mir dazu aber nichts gesagt, ich war eh schon fokussiert auf das Spiel.“

Nils Ittermann (r.) - hier im Duell gegen TuRa Bergkamens Nico Nagel - ärgerte sich am Ende über den späten Ausgleich gegen den SuS Oberaden. © Neumann
Blum meinte, dass seine Mannschaft auch ohne das versprochene Bier motiviert genug gewesen wäre: „Ich glaube, die Jungs hätten das nicht gebraucht. Von der Einstellung hat sich dadurch bei uns nichts geändert. Aber so nehmen wir das natürlich freudig mit. Über die witzige Aktion freuen sich die Jungs bestimmt.“
Durch das Unentschieden des SuS Kaiserau und dem gleichzeitigen Sieg des SV Langschede gegen den TSC Kamen II am Grünen Tisch - der TSC trat am Sonntag nicht an - ist nun Langschede der ärgste KSC-Verfolger. Bekommt also der kommende Langschede-Gegner TuRa Bergkamen ebenfalls eine flüssige Motivation vom KSC-Geschäftsführer? Bernd Schimanski lacht. „Nein, gegen die spielen wir direkt am ersten Spieltag der Rückrunde und danach müssen wir nach Oberaden. Es wird also ein lustiger Februar.“
Das Wort Meisterschaft nimmt KSC-Mann Schimanski aber noch immer nicht in den Mund. „Die Saison ist noch lang. Aber natürlich wollen wir den Platz an der Spitze verteidigen.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
