60 Jahre KfW: Staatsbank betont Fördergeschäft
Die zuletzt arg gebeutelte staatliche KfW Bank hat zu ihrem 60-jährigen Bestehen die Bedeutung ihres Fördergeschäfts betont. «Auch in Zukunft wird die KfW im Rahmen ihres öffentlichen Auftrags Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten.»

Seit der Gründung war es eher ruhig um die staatliche KfW Bankengruppe. Gerade zum 60. Jubiläum durchlebt die Förderbank aber stürmische Zeiten.
Das erklärte der seit September amtierende Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Ulrich Schröder, in einer Mitteilung des Instituts mit Sitz in Frankfurt. «Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie derzeit, ist eine Förderbank wie die KfW besonders gefordert, die Wirtschaft und den Finanzstandort zu unterstützen.» In den 60 Jahren ihres Bestehens habe die KfW - nach heutigem Umrechnungskurs - fast eine Billion Euro als Darlehen in rund 30 verschiedenen Währungen in Deutschland und der Welt vergeben.
Die KfW ging am 18. November 1948 als Kreditanstalt für Wiederaufbau an den Start. Die Bank sollte ursprünglich die Gelder aus dem sogenannten Marshall-Plan für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verwalten. Heute tritt die Bank, die dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, vor allem als Förderbank auf: Sie vergibt beispielsweise zinsgünstige Kredite an mittelständische Unternehmen und Privatleute, darunter inzwischen auch Studenten. Das Institut fördert auch Projekte in Entwicklungsländern und finanziert Exportgeschäfte.
Zuletzt war die KfW stark unter Beschuss geraten: Die Fast-Pleite der Mittelstandsbank IKB, deren Mehrheitseigentümerin die KfW war, belastete die staatliche Bank mit rund zehn Milliarden Euro. Es folgte Mitte September eine peinliche Überweisung von 320 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehman Brothers am Tag ihres Insolvenzantrags. Daraufhin gab es bei der KfW eine Razzia der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. 200 Millionen Euro gingen zudem durch die Bankenkrise in Island verloren.