
© Marcel Drawe
500 Kilo Fugenharz und Hunderte Meter Lüftungsrohre
Arbeiten im Unnaer Hallenbad
In Unna herrscht extremes Freibadwetter, trotzdem vermissen viele das Hallenbad. Das Bad am Bergenkamp ist in diesem Sommer doppelt so lange geschlossen wie sonst üblich. Der Grund: Die Renovierungsarbeiten sind umfangreich.
Drei Wochen Schließung in den Sommerferien sind üblich für die Schwimmsporthalle am Bergenkamp. Sechs Wochen in diesem Sommer werfen deswegen bei einigen Badegästen Fragen auf. Die nötigen Arbeiten seien in diesem Sommer deutlich umfangreicher, erklärt Dirk Brämer, Technischer Prokurist der Wirtschaftsbetriebe (WBU).

Das Hallenbad am Bergenkamp ist in diesem Jahr bis Ende August geschlossen. © Marcel Drawe
Eine komplette Grundreinigung inklusive der Filteranlage, das Austauschen kaputter Fliesen oder Fenster – diese Arbeiten sind sonst in drei Wochen zu schaffen. In diesem Jahr wird aber auch eine 250 Quadratmeter große Fliesenfläche rund um die Becken neu verfugt. Das heißt, die alten Fugen wurden in Handarbeit herausgefräst, dann wurde neues Fugenmaterial eingewaschen, insgesamt 500 Kilogramm. Und dabei seien fünf bis sechs mal so viele Arbeitsgänge nötig wie etwa im privaten Badezimmer, sagt Brämer. Der Grund: Zwischen die Schwimmbadfliesen kommt spezielles Epoxydharz, das den extremen Belastungen lange standhalten soll. Hunderte Füße gehen täglich über diese Flächen, die Reinigung mit Maschinen sowie mit sauren und alkalischen Mitteln müssen die Fugen auch Tag für Tag aushalten. Die alten Fugen waren noch die ersten im 28 Jahre alten Schwimmbad. Im Lauf der Jahre wurden sie immer mehr ausgewaschen. Dadurch steigen das Verletzungsrisiko und Hygienemängel.

Tufan Peker von der Dortmunder Firma Codexs reinigt die Lüftungskanäle in den Decken. © Marcel Drawe
Lüftungsrohre werden gereinigt
Neben Fliesenlegern sind derzeit auch Lüftungsfachleute im Hallenbad. Sie reinigen und desinfizieren die Lüftungsrohre in den Decken. „Das sind einige hundert Meter“, weiß Schwimmmeister Carsten Socher. Die Reinigungstechniker müssen die Zwischendecken im Foyer, in den Duschen und Umkleiden, den Schwimmmeisterräumen und der großen Halle an mehreren Stellen öffnen, um an die Revisionsklappen zu gelangen. Mit ihren Reinigungsgeräten können sie maximal bis 25 Meter in die Rohre vordringen.
Staubfilm auf dem Wasser
Vor allem die Fliesenarbeiten sorgen für jede Menge Schmutz. Eine feine Staubschicht liegt überall im Hallenbad, auf den Wasserflächen schwimmt ein Schmutzfilm. Entsprechend aufwendig wird die Grundreinigung. Sie kann erst erfolgen, wenn die Dreck verursachenden Arbeiten abgeschlossen sind. Das Wasser wird abgelassen, die Becken und Böden werden geschrubbt, all das müssen Schwimmmeister Socher und seine Kollegen erledigen. Eine Fachfirma reinigt und desinfiziert die Schwallwasserkammern, in die das überschüssige Wasser aus den Becken läuft. Erst danach können die Becken wieder befüllt werden, was auch wieder drei Tage dauert.

Das Bäderteam beaufsichtigt die Sanierungs- und Reinigungsarbeiten und packt teils auch selbst mit an: WBU-Prokurist Dirk Brämer (v.l.), Silke Conrad, Meisterin für Bäderbetriebe, WBU-Mitarbeiter Timm König und Schwimmmeister Carsten Socher. © Marcel Drawe
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Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
