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2G-Regel am Sportplatz: „Wenn jemand betrügt, dann hat der den Schwarzen Peter“
Coronavirus
Sie kommt: die 2G-Regel im Freizeitbereich. Viele Vereine machen sich bereits Gedanken um die Umsetzung. Der SV Frömern beispielsweise nimmt dabei den Gegner mit in die Verantwortung.
Die 2G-Regel im Amateurfußball bahnt sich an. Um die Corona-Pandemie möglichst rasch einzudämmen, beabsichtigt die NRW-Landesregierung, auch im Freizeitbereich und hier beim Fußball Einschränkungen vorzunehmen. Genesene und Geimpfte sind dann nur noch zugelassen.
„Konkret können wir ja noch nicht sagen, was da in den nächsten Tagen auf uns zukommt“, ist auch Helmut Meierjohann, Sportlicher Leiter beim SV Frömern, gespannt auf die neuen Vorgaben. „Nichtsdestotrotz haben wir uns im Vorstand auch schon einmal mit der Thematik beschäftigt. Sollte die neue Regel greifen, dann überprüfen wir am Eingang zum Sportplatz den Impfstatus der Zuschauer.“
Nur: Wie sieht es bei den Spielern aus? Wer überprüft hier den Impfstatus oder einen eventuell erforderlichen Corona-Test? Meierjohann: „Ja, da gibt es ja noch nichts Offizielles. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir dann unseren Gegner mit in die Verantwortung nehmen.“

Carsten Brassat (links) überreichte am Montag den Defibrillator an Frömerns Kassierer Rüdiger Düren. © SVF
Der SV Frömern könnte sich vorstellen, dass die Gastmannschaft offiziell mit einem Schriftstück bestätigt, dass alle Spieler und Betreuer geimpft und genesen sind. „Das ist sogar mehr als nur ein Einverständnis auf Vertrauensbasis“, sagt er. „Es ist schriftlich dokumentiert, dass alles den Corona-Vorgaben gemäß über die Bühne geht.“ Und: „Wenn jemand betrügt, dann hat der den Schwarzen Peter.“
Wie ein solches Vergehen bestraft werden könnte, dazu wollte sich Meierjohann nicht äußern. „Wer so viel kriminelle Energie in den Betrugsversuch steckt, der muss mit Konsequenzen rechnen. Ich bin allerdings nicht der Experte, der einen gefälschten Nachweis erkennt. Wenn jemand aber etwas Böses tut, dann hat er das Problem.“ Das Spektrum der Strafe kann von einem deftigen Ordnungsgeld, Sperren bis zur Wertung des Spiels reichen.
Helmut Meierjohann will aber nicht vom Schlimmsten ausgehen. „Wichtig ist, dass in der jetzigen Situation etwas passiert und nicht wieder die Saison abgebrochen wird. Das wäre echt schade“, so der Frömeraner. Und sein Verein geht somit auch auf seine Spieler zu: „Wir werden jetzt sogar nach und nach die Impfnachweise von unseren Altherren einholen, denn auch das ist unsere Pflicht.“
Dass Vorsorge am Bahndamm in Frömern großgeschrieben wird, zeigte sich jetzt Anfang der Woche. Carsten Brassat und Dr. Christian Mork stifteten dem Verein einen Defibrillator. Meierjohann zeigte sich dankbar: „Ich denke, dass ein Defi mittlerweile eine Notwendigkeit an einem Sportplatz ist.“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
