Autsch! Kim Denninghoff rutscht bei einer Großchance gegen den Pfosten und prallt mit ihm zusammen, konnte aber weiterspielen. Die Niederlage gegen Halle im Hinspiel war bei Abpfiff eine weitere schmerzhafte Erfahrung.

Autsch! Kim Denninghoff rutscht bei einer Großchance gegen den Pfosten und prallt mit ihm zusammen, konnte aber weiterspielen. Die Niederlage gegen Halle im Hinspiel war bei Abpfiff eine weitere schmerzhafte Erfahrung. © Reith

2:3-Pleite nach 2:0-Führung: Kamener SC schenkt gute Ausgangsposition gegen den SC Halle her

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Im ersten von zwei Relegationsspielen gegen den SC Halle brachte sich der Kamener SC vor heimischer Kulisse selbst um den Lohn der Arbeit. Das sah bis zur Halbzeit noch ganz anders aus.

von Dirk Berkemeyer

Kamen

, 16.06.2022, 21:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Kamener SC muss mehr denn je um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga bangen. Im ersten von zwei Aufstiegsspielen gegen den SC Halle waren die Kamener daran selber schuld.

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Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga

Kamener SC - SC Halle
2:3 (2:0)

Wie sich die Bilder gleichen. Schon am vergangenen Samstag hatten die Spieler des Kamener SC ausgepumpt und niedergeschlagen auf dem Rasen in Pelkum gelegen, nachdem das erste Aufstiegsspiel zur Bezirksliga gegen den VfL Kamen mit 0:5 verloren gegangen war.

Diesmal hieß der Gegner SC Halle und diesmal war es kein Naturrasen, diesmal war es der Kunstrasen an der heimischen Gutenbergstraße, auf dem die Akteure des KSC nach der 2:3-Pleite fast kollektiv zusammensackten.

Stark gestartet und noch stärker nachgelassen

Dabei hatte es nach den ersten 45 Minuten noch komplett anders ausgesehen für die Hausherren. Da nämlich lag der KSC nach Treffern von Jan Jacob (14.) und Jonas Hahn (16.) mit 2:0 in Führung und hatte sich eine perfekte Ausgangslage für das Rückspiel am Sonntag (15.30 Uhr, live auf hellwegeranzeiger.de) in Halle geschaffen.

„Eine 2:0-Pausenführung darfst du nicht mehr aus der Hand geben“, hatte auch Kamens Trainer Ahmet Kahya eine klare Meinung. „Allerdings haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr dagegen gehalten. Eigentlich haben wir gar nichts mehr gemacht.“

Da war die Welt noch in Ordnung beim Kamener SC: Jan Jacob (l.) und Kevin Lehmann (r.) feiern Jonas Hahn für das 2:0.

Da war die Welt noch in Ordnung beim Kamener SC: Jan Jacob (l.) und Kevin Lehmann (r.) feiern Jonas Hahn für das 2:0. © Reith

In der Tat war von den Hausherren nichts mehr zu sehen. Der Gast hatte sich in der Pause bestens auf die Spielweise eingestimmt und kam mit einem Doppelpack (56., 58.) schnell wieder zum Ausgleich. Danach rutschte nicht nur den Spielern bei sommerlichen Temperaturen das Herz mächtig in die Hose. Auch die rund 500 Zuschauer wurden mit zunehmender Spieldauer merklich ruhiger.

Erst Torschütze, dann tragischer Held

Halle war aber gewiss nicht die Übermannschaft, dennoch fand der KSC auch im weiteren Verlauf der Partie keine Mittel mehr. Im Gegenteil: Als alle schon auf den Schlusspfiff warteten, schlug Halles Maximilian Vonk nochmals zu.

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Der Torjäger setzte einen Schuss an den Innenpfosten des KSC-Gehäuses. Von da trudelte die Kugel zum Entsetzen aller über die Linie und bescherte den Kamenern damit eine überflüssige wie unnötige Niederlage. Wenig später avancierte der Torschütze noch zum tragischen Helden. Nach einem Gerangel sah der Angreifer die Ampelkarte und fehlt nun im Rückspiel.

Hier greift der Unparteiische zur Gesäßtasche und zückt die Rote Karte gegen Maximilian Vonk (r.).

Hier greift der Unparteiische zur Gesäßtasche und zückt die Rote Karte gegen Maximilian Vonk (r.). © Reith

„Wir haben wie schon so oft eine tolle Moral gezeigt und den Rückstand noch umgebogen“, freute sich Halles Coach Murat Belen über die nun gute Ausgangsposition für die Partie am kommenden Sonntag. „Allerdings ist hier noch nichts gewonnen. Ich sehe die Chancen bei 50:50.“

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Das findet im Übrigen auch Kamens Coach Ahmet Kahya. „Wir können auch in Halle gewinnen“, so der Übungsleiter. Zuvor muss er aber erstmal seine Mannschaft wieder aufbauen, um den angespannten Gemütszustand wieder in den grünen Bereich zu bekommen.

Gut 500 Zuschauer sahen das erste Relegationsspiel, das stimmungsvoll mit Fahnen, Rauchtöpfen und Luftballons der Einlaufkinder zelebriert wurde. Hier stehen (v.l.) Kapitän Kim Denninghaus, Torhüter Carsten Schrader, die Verteidiger Kevin Lehmann und Nico Lenz sowie Mittelfeldspieler Hasan Bastürk bei der Begrüßung der Mannschaften.

Gut 500 Zuschauer sahen das erste Relegationsspiel, das stimmungsvoll mit Fahnen, Rauchtöpfen und Luftballons der Einlaufkinder zelebriert wurde. Hier stehen (v.l.) Kapitän Kim Denninghaus, Torhüter Carsten Schrader, die Verteidiger Kevin Lehmann und Nico Lenz sowie Mittelfeldspieler Hasan Bastürk bei der Begrüßung der Mannschaften. © Reith

KSC: Schrader - Bastürk, Milder, F. Kücükyagci, Hahn, Lenz, Jacob, Krause (69. Brinkmann), Aktas, K. Denninghoff, Lehmann

SCH: Kaya - Kres, Bostanci (67. Pross), Schael, Aytug Gesim, Aytürk Gecim, Vonk, Suchomel (81. J. Schmidt), Herkströter, M. Sahin (73. S. Sahin), von Domaros

Tore: 1:0 Jacob (14.), 2:0 Hahn (16.), 2:1 Schael (56.), 2:2 Vonk (58.), 2:3 Vonk (90.+3)

Gelb-Rote Karte: Vonk (90.+5/Unsportlichkeit)