20 von 24 deutschen Fechtern kämpfen um WM-Medaillen
Das ist nicht schlecht: Fast in kompletter Teamstärke treten Deutschlands Fechter beim Weltchampionat in Russland zum Medaillenkampf an.

Britta Heidemann war bei der WM in Kasan gesetzt. Foto: Marius Becker
Der Qualifikationsmarathon von Kasan stimmt optimistisch: 20 von 24 deutschen Einzelstartern haben sich bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Russland für die Medaillenrunden qualifiziert.
Als letztem gelang das Norman Ackermann aus Tauberbischofsheim am Donnerstag mit dem Degen. Er setzte sich in seinen entscheidenden Duellen gegen den Australier Kristian Radford mit 15:4 und danach gegen Kasper Roslander aus Finnland mit 15:7 durch.
Ausgeschieden ist von den deutschen Degenherren lediglich der Leverkusener Christoph Kneip nach einem 6:8 gegen den Kubaner Fidel Ferret Ferrer. Auch die Säbeldamen Sibylle Klemm aus Dormagen und Alexandra Bujdoso aus Koblenz sowie der Bonner Florett-Experte Marius Braun hatten die Hauptrunden der besten 64 verpasst.
An diesem Freitag fallen in den Säbelwettbewerben die ersten beiden Entscheidungen. Die deutschen Hoffnungen tragen vor allem zwei Dormagener: der ehemalige Weltmeister Nicolas Limbach und Max Hartung.
Am Sonntag greift dann Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann mit dem Degen in das WM-Geschehen ein. Die Vorjahresdritte führt das deutsche Quartett mit Imke Duplitzer von der TSG Halle-Neustadt, Monika Sozanska aus Leipzig und der Heidenheimerin Ricarda Multerer an.
«Das ist ein prima Ergebnis», kommentierte Sportdirektor Sven Ressel den Durchmarsch seiner weiblichen Degen-Asse. Danach ließ auch der Leverkusener Falk Spautz aufhorchen: Mit 5:0-Siegen in den Pool-Gefechten folgte der WM-Achte von Budapest 2013 dem gesetzten Leipziger Jörg Fiedler in das Hauptfeld - und später hatte auch Ackermann ein glückliches Händchen.
Die zweimalige Europameisterin Duplitzer zog mit einer Pool-Bilanz von 5:0 direkt in die Medaillenrunde ein. Sozanska und Multerer kamen auf 5:1-Siege. Danach gelang Multerer ein 15:10 gegen Lizzie Assi aus Venezuela. Die ehemalige WM-Siebte Sozanska besiegte Ka Mong Chu aus Hongkong mit 8:3 - Finalrunde erreicht.
Die besten Erfolgschancen zum Auftakt der Entscheidungen haben die Säbelherren. «Da haben wir große Hoffnungen, dass wir im Konzert der Großen mitspielen», sagte Sportdirektor Ressel. «Einen Finalrundenplatz haben wir fest im Visier. Aber wir hoffen natürlich, dass wir um eine Medaille mitfechten.»