Ein Neubeginn in Tschechien – davon träumen Sonja und Daniel. Doch in Tove Alsterdals ungewöhnlichem, aber überzeugendem Krimi „Blinde Tunnel“ gerät das schwedische Ehepaar in einen Strudel aus vergangenen Gräueltaten und einem aktuellen Mord.
Auch um ihre Ehe zu retten, entscheiden sich Sonja und Daniel, deren beide Kinder längst eigene Wege gehen, ihr Haus in Schweden zu verkaufen, um Mittel für den Kauf eines früheren Weinguts in Böhmen zu haben. Das Gebäude muss dringend renoviert werden, die beiden machen sich an die Arbeit.
Leichenfung im Keller
Im (fiktiven) neuen Heimatort lernt Sonja die Juristin Anna kennen, die in der DDR aufwuchs und lange in England lebte. Im Keller entdeckt Sonja eine mumifizierte Kinderleiche, doch für die Polizei scheint der Fund kein großes Thema zu sein.
Sonja trifft sich heimlich in Prag mit ihrem Liebhaber und erfährt von Anna mehr über die Geschichte des Dorfes, über die Zeit der Annexion des Landes durch Hitler und wie die Bevölkerung gelitten hat.
Vertreibung
Als Anna ermordet wird, gerät Daniel unter Verdacht. Die Geschichte der Vertreibung aus dem damaligen Sudetenland scheint eine Rolle bei dem Mord zu spielen.
Spannend und mit gut recherchiertem Blick zurück in die Historie.
Krimi
Tove Alsterdal: Blinde Tunnel, 352 S., Kindler, 22 Euro, ISBN 978-3-463-00050-3.
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