Geschäftsinhaberin Vera Pieper (l.) und Verkäuferin Isabel Kleingarn locken die Konsumenten mit einem Bergbauschaufenster anlässlich des Jubiläums "Brambauer 30 Jahre ohne Bergbau".

Geschäftsinhaberin Vera Pieper (l.) und Verkäuferin Isabel Kleingarn locken die Konsumenten mit einem Bergbauschaufenster anlässlich des Jubiläums "Brambauer 30 Jahre ohne Bergbau". © Michael Blandowski

Zum Bergbaujubiläum: Parfümerie Pieper dekoriert besonderes Schaufenster

rnErinnerung an alte Zeiten

Vor 30 Jahren hat in Brambauer die Bergbau-Zeit geendet. Auch wenn heute keine Kumpel mehr unter Tage arbeiten, so lässt sich doch in Erinnerungen schwelgen. Etwa in der Parfümerie Pieper.

Brambauer

, 23.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Helme, Grubenlampen, eine Kette für das Abteufen und reichlich Arbeitskleidung: Im Schaufenster der traditionsreichen Brambauer Parfümerie Pieper sind derzeit viele Gegenstände zu finden, die an den einstigen Bergbau in Brambauer erinnert. Drogistin Vera Pieper und Verkäuferin Isabel Kleingarn begrüßen ihre Kunden oftmals auch im Pütthemd, der typischen blau-weißen Arbeitskleidung.

Pieper war schon immer vom Bergbau begeistert. Dieses Interesse hat sie unter anderem zum Anlass genommen, ihren Laden in Brambauer speziell zu dekorieren. Des Weiteren spielt das Jubiläum „30 Jahre Brambauer ohne Bergbau“ mit ein, dass sie sich diese besondere Aktion, beziehungsweise Ausstellung entschieden hat. „Mein Familiengeschäft blickt auf eine ähnliche Tradition wie der Bergbau in Brambauer zurück“, erklärt Vera Pieper.

Qual der Wahl bei der Umgestaltung des Schaufensters

Dank der Unterstützung von Ideengeber Dieter Kniffka, ein alter Veteran der Brambauer Zeche Minister Achenbach, der im Vorfeld zwei volle Wannen an Bergbauutensilien vorbeibrachte, hatte die Brambauer Unternehmerin die Qual der Wahl, um das Schaufenster ganz im Zeichen des Bergbaus umzugestalten.

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Vera Pieper war selbst erst einmal unter Tage unterwegs, damals noch im vierten Monat schwanger auf der Zeche Auguste Victoria in Marl-Hüls. Die Faszination des Bergbaus lässt sie auch heute einfach nicht los. „Bei meinem Besuch unter Tage wurde mir erst bewusst, welch harte Arbeit die Kumpel Untertage leisten. Hitze, Wärme und unendliche Strecken zu den Flözen blieben mir in Erinnerung“, erzählt Vera Pieper rückblickend.

Auch eine Apotheke dekoriert im Stil des Bergbaus

Bereits vor der eigenen Geschäftsübernahme der Parfümerie im Jahre 1999, als sie die Filiale von ihrem Vater Johannes übernahm, gehörten noch viele Brambauer Kumpel zu ihren Stammkunden. Johannes Pieper, der im Jahre 1952 als Lehrling in der heutigen Drogerie anfing, erinnert sich: „Früher haben die Bergleute Kanarienvogelfutter für das Magazin der Brambauer Zeche Minister Achenbach bei uns gekauft. Denn die Vögel sind die Wächter der Bergleute. Hörten die Vögel Untertage auf zu singen, diente dies als Warnsignal und die Bergleute verließen schnell den Stollen“, erklärt der heutige Rentner.

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Aber auch die Abgabe und Entwicklung von Kleinbildfilmen durch die „Achenbacher“ gehörten zum Geschäftsportfolio. Schätzungsweise lag der damalige Jahresumsatz für die Fotoentwicklung bei mehreren Tausend Deutsche Mark. Die Schaufensterausstellung in der Parfümerie Pieper ist noch bis Anfang Juni zu bewundern. Eine ähnliche aufgelegte Bergbauhistorie gibt es auch im Schaufenster der gegenüber liegenden Apotheke von Dr. Susanne Streich.

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