
© Britta Linnhoff
Zeitplan für den Bau der neuen Brücke Gahmener Straße steht: Kurzzeitige Vollsperrungen
Wasserstraßen Neubauamt
Die neue Kanalbrücke Gahmener Straße soll im Sommer 2021 fertig sein. Den Zeitplan erfuhr jetzt ein Ausschuss. Und auch, dass die Gahmener Straße mehrmals kurzzeitig gesperrt werden muss.
Schon 2007 begannen die Planungen für eine neue Kanalbrücke an der Gahmener Straße. Damals liefen die Verhandlungen der Stadt Lünen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine. Zuständig ist nun das Wasserstraßen Neubauamt Datteln. Von dieser Unterbehörde des Bundesverkehrsministeriums waren zwei Fachleute am Dienstag (3.3.) nach Lünen gekommen. Dirk Bölling, als Sachgebietsleiter u.a. für Kanalbrücken zuständig, und Arbeitsgruppenleiter Dirk Berndsmann erläuterten dem Ausschuss für Sicherheit und Ordnung die Planungen für die neue Brücke.
Neue Brücke hat Spannweite von 81 Metern
Die schon in die Jahre gekommene Brücke muss ersetzt werden, weil der Kanal von jetzt 42 auf 62 Meter verbreitert wird. Damit die neuen Schiffe mit der Euro-Norm unter der Brücke hindurch fahren können, wird die Brücke dann auf 5,30 Meter angehoben. Berndsmann: „Die neue Brücke hat eine Spannweite von 81 Metern, der Bogen wird 14,60 Meter hoch.“
Im Oktober wurde die Baumaßnahme öffentlich ausgeschrieben. Fünf Firmen bzw. Bietergemeinschaften hatten sich beworben. Am 17. Februar erfolgte die Vergabe an die Firma Bunte aus Ahaus, die schon mehrmals erfolgreich für das Wasserstraßen Neubauamt tätig war.

Auf den Flächen neben der Brücke werden Baucontainer gestellt und auf der anderen Seite die Teile der neuen Brücke montiert. © Britta Linnhoff
Die Bauarbeiten sollen im April/Mai dieses Jahres beginnen. Dafür seien bereits Rodungsmaßnahmen beidseits des Kanals erfolgt. Ersatz für die gefällten Bäume werde im Zuge des Kanalausbaus gepflanzt, so Berndsmann.
Auf der nordöstlichen Seite - dort ist eine Schafswiese - sollen die Baucontainer aufgestellt werden. Auf der nordwestlichen Seite ist das Baufeld für den Überbau.
Ab April erfolgt die vorgeschriebene Kampfmittelsondierung. Es muss geprüft werden, ob Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden liegen.
Da in dem Baugebiet viele Leitungen verlegt sind, wurden bereits Gespräche mit den zuständigen Versorgern geführt, um eine „koordinierte Umverlegung“ der Leitungen zu erreichen.
Unter Einsatz von Pontons wird Brücke verschoben
Auf die Nord- und Südseite des Kanals kommen die Unterbauwerke aus Beton, tief gegründet auf Pfählen. Der Brücken-Überbau wird in einer Werkstatt produziert und dann in einzelnen Bauteilen angeliefert. Auf dem nordwestlichen Baufeld werden diese Teile dann montiert, mit Korrosionsschutz versehen und dann unter Einsatz von Pontons in die Endlage über den Kanal verschoben. Geplant ist das für August 2021.
Berndsmann: „Dann werden die Nord- und Südrampen angepasst, die Fahrbahn der Gahmener Straße in östlicher Richtung verschwenkt und an die Brücke angepasst.“

Schon länger ist die Brücke nur noch einspurig befahrbar. Wenn die neue Brücke im Spätsommer 2021 fertig ist, wird es dann auch wieder zwei Spuren geben. © Linnhoff
Kurzzeitige Vollsperrungen werden, so die Fachleute aus Datteln, ab August 2020 immer wieder mal notwendig werden. „Wir werden die viel befahrene Straße aber nicht unnötig lange sperren“, versicherte Berndsmann. Die Straße werde tageweise gesperrt. Man werde bei einer notwendigen Vollsperrung eine Umleitung einrichten und auch für die entsprechende Beschilderung sorgen.
Auch die Anwohner werden informiert - vor Baubeginn mit einer Infoveranstaltung und auch schriftlich. Um Lärmbelästigungen so gering wie möglich zu halten, sind Arbeitszeiten von 7 bis 20 Uhr geplant. Nur in Ausnahmefällen und nach Anmeldung bei der Immissionsschutzbehörde könnte auch mal zwischen 20 und 7 Uhr gearbeitet werden.
Geh- und Radweg künftig schmaler
Kritik übte Thomas Matthée (Grüne) daran, dass der kombinierte Geh- und Radweg künftig nur noch 2,25 Meter breit sein wird - 50 Zentimeter schmaler als jetzt. Hans-Georg Fohrmeister (SPD) regte an, von der Rampe aus eine Treppe Richtung der Häuser Auf dem Ringe anzubringen. Bislang verlaufe dort nur ein rutschiger Trampelpfad. Er bat auch darum, die Bergstraße möglichst nicht als Umleitungsstrecke zu nutzen, weil die Anwohner dort Belastungen dadurch befürchten.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
