
© Froehling, Marc (A)
Zahl der Covid-Patienten im St. Marien Hospital Lünen steigt wieder
Meist nur wenige Tage
In einigen Kliniken steigt die Zahl der Corona-Patienten wieder an - allerdings zum Glück nicht mehr auf den Intensivstationen. So ist die Lage in den Lüner Krankenhäusern.
Die Inzidenzen sinken, aber seit Anfang Februar steigt die Zahl der Covid-Patienten im St. Marien Hospital Lünen wieder. Das könne man auch in den Hospitalisierungsraten des Robert-Koch-Instituts ablesen, sagt auf Anfrage Paula Klein von der Unternehmungskommunikation des Klinikums. Aktuell befinden sich 25 Covid-Patienten im Klinikum Lünen. Zwei dieser Patienten werden auf der Intensivstation behandelt und einer wird beatmet.
Paula Klein: „Glücklicherweise müssen viele (geimpfte) Patienten nur wenige Tage stationär betreut werden. Zudem benötigt der Großteil der Covid-Patienten momentan keine intensivmedizinische Betreuung.“
Drei Covid-Normalstationen
Bei einer Covid-Infektion werden die Patienten auf den Corona-Normalstationen behandelt, häufig 20 Patienten gleichzeitig. Insgesamt gibt es im Klinikum Lünen drei Stationen, die als Covid-Normalstationen fungieren. Diese befinden sich alle in einem Gebäude, dem sogenannten C-Bau.

Im St.-Marien-Hospital werden die meisten Covid-Patienten nur wenige Tage stationär behandelt. © Goldstein (A)
„Wir können hier die Stationen je nach Bedarf dazu nehmen. Aktuell betreuen wir auf allen drei Stationen Corona-Patienten.“ berichtet Dr. Berthold Lenfers, Chefarzt der Medizinischen Klinik II. Seine Patienten werden zu einem großen Teil im C-Bau behandelt. Momentan werden sie auf den anderen Stationen im Haus behandelt.
Auch in der Klinik am Park Brambauer gibt es keinerlei Fälle, bei denen andere Patienten auf den Fluren auf freie Zimmer warten müssen, weil die Zimmer mit Covid-Patienten belegt sind.

In der Klinik am Park in Brambauer müssen, genauso wie im Klinikum Lünen, keine Operationen verschoben werden. © Foto Klinik am Park (A)
Angesichts der Zahlen müssen momentan Operationen und geplante Interventionen nicht abgesagt werden - weder im St. Marien-Hospital noch in der Klinik am Park.
Laut der Sprecherin des Klinikums Lünen erfordere die Behandlung eines Corona-Patienten einen deutlich höheren Personaleinsatz. Auf den Corona-Normalstationen liege eine extrem hohe Impfquote bei den Mitarbeitenden vor, wodurch die Anzahl dieser Personalausfälle erfreulicherweise gering ausfalle.
Deutlich höherer Arbeitsaufwand
Dennoch sei die Betreuung der Covid-Patienten für die Ärzte, Pflegekräfte und alle weiteren Mitarbeitenden auf den Corona-Normalstationen mit einem deutlich höheren Arbeitsaufwand verbunden. Beispielsweise müssen zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um sich und die anderen Patienten vor einer Infektion zu schützen.
„Die große Zahl von Covid-Patienten bedeutet für alle Berufsgruppen im Klinikum Lünen eine zusätzliche Belastung“, berichtet die Geschäftsleitung. „Wir möchten noch einmal dankend hervorheben, dass trotz der zusätzlichen Belastung alle Covid-Patienten und auch die vielen anderen Patienten, von den Mitarbeitenden des Klinikums Lünen weiterhin höchst engagiert versorgt werden.“
Gezielte Desinfektion der Zimmer
Die Zimmer, in denen Covid-Patienten lagen, werden entsprechen desinfiziert. Nach Angaben des Klinikums sei das Virus SARS-CoV-2 nicht besonders stabil gegenüber Chemikalien. Es erfolge eine gezielte Desinfektion durch eine Schlussdesinfektion mit einem begrenzt viruziden (Viren unschädlich machend, Anm.d.Red.) Desinfektionsmittel. Die Einwirkzeit von einer Stunde müsse immer abgewartet werden. Entsprechend bedeute die Desinfektion der Zimmer einen größeren Arbeitsaufwand als bei Zimmern, in denen Patienten ohne Corona-Infektion behandelt werden.
Die Desinfektion, so der Sprecher der Klinik am Park, die zum Verbund des Klinikums Westfalen gehört, sei „Krankenhausalltag“ und werde genau so auch bei der Behandlung anderer Infektionskrankheiten gemacht wie beispielsweise bei Rotaviren, Noroviren oder MRSA-Keimen.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
