Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Wunschkandidatin übernimmt: Neue Chefärztin am St. Marien Hospital Lünen

Eine Chefärztin leitet künftig die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am St. Marien Hospital. In ihr sieht Prof. Wolfram Wilhelm (61) die perfekte Nachfolgerin. Er geht neue Wege.

Lünen

, 01.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Sie ist die größte Fachabteilung des Krankenhauses und hat als Schnittstelle zu sämtlichen Fachdisziplinen eine Schlüsselstellung: In der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin kümmern sich im Team über 40 Ärztinnen und Ärzte darum, dass Patienten Operationen sanft verschlafen und anschließend wieder gut aufwachen. Etwa 10.000 Narkosen werden dort jährlich gemacht - für hochkomplexe oder auch ambulante Eingriffe. Zudem betreut die Klinik die Intensivstation mit dem Neuro- und Traumazentrum, auch die Corona-Intensivstation, und stellt die Notärzte für Christoph 8, den Intensivtransportwagen (ITW) und anteilig für die Notarzteinsatzfahrzeuge in Lünen und Werne.

Im Juli steht ein Chefarztwechsel an. Erstmals wird mit Priv.-Doz. Dr. Christine Meyer-Frießem (39) eine Frau an der Spitze dieser Fachabteilung stehen. Sie ist neben Dr. Iris Adelt (Neurologie) die zweite Chefärztin am Lüner Krankenhaus - und die Wunschkandidatin nicht nur von Prof. Wolfram Wilhelm.

Knapp 20 Jahre hat er die Entwicklung der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin vorangetrieben. Er führte die EEG-Überwachung der Narkosetiefe ein, um genauer dosieren zu können. Bis heute ist dies in Krankenhäusern kein Standardverfahren. Die Abteilung ist topmodern ausgestattet - und den von ihm angeregten Kaffee im Aufwachraum genießen Patienten bis heute.

Die größte Fachabteilung des St. Marien Hospitals, die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, bekommt eine Chefärztin. © Fröhling (A)

Krankenhaus mit überregionaler Bedeutung

Das Krankenhaus als überregionalen Gesundheitsanbieter mit Spezialabteilungen wie dem Trauma-, Neuro- oder Herzstillstand-Zentrum weiterzuentwickeln, war ihm immer wichtig. Er setzte sich dafür ein, dass sich das St. Marien Hospital mit dem Status des akademischen Lehrkrankenhauses in der Ausbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten engagiert. Schüler-Praktikanten von einst sind heute dort als Mediziner tätig. Größtmögliche Sicherheit für die Patienten war ihm immer eine Herzensangelegenheit – so wurde auch das Simulatortraining eingeführt, um die Versorgung komplexer Notfälle im Team zu üben.

Ab Juli zieht sich Wolfram Wilhelm zurück. Das bot sich an, weil er seine Klinik „tipptopp übergeben und in gute Hände legen kann.“ Dafür steht Christine Meyer-Frießem. Sie kommt vom BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, hat alle fachlichen Zusatzqualifikationen und ist als Lehrbeauftragte der Ruhr Universität Bochum auch wissenschaftlich mit den Schwerpunkten Intensivmedizin und Akutschmerztherapie tätig. Als ihr klar war, dass sie Karriere machen möchte, wechselte sie für mehr Erfahrung an ein anderes Haus: Das war das St. Marien Hospital. Von 2014 bis 2016 lernte sie die „Abteilung auf hohem Niveau und den tollen Teamgeist“ in der Klinik für Anästhesiologie kennen und hatte fast überlegt, ob sie bleiben solle.

Doch sie ging zurück nach Bochum - auch um die Habilitation abzuschließen. Bis sie Wolfram Wilhelm Ende 2020 zufällig bei der Ärztekammer traf. Für ihn war sie die perfekte Nachfolgerin. Nachdem sie das komplette Auswahlverfahren durchlaufen und sich im Spätsommer 2021 sämtlichen Gremien der Paulus-Gesellschaft vorgestellt hatte, ist sie seit dem 1. Mai in Lünen tätig. „Es war wie ein nach Hause Kommen“, sagt Christine Meyer-Frießem. Das Chefarztzimmer teilt sie sich mit Wolfram Wilhelm. Die beiden gemeinsamen Monate seien ideal für die Übergabe.

Chefärztin ist Säbelfechterin

Inzwischen wohnt die aus Koblenz stammende Mutter eines dreijährigen Sohnes in Lünen. Die 39-Jährige, die früher einmal als Säbelfechterin im Bundeskader aktiv war, ist schon Mitglied in der Planungskommission des St. Marien Hospitals. Dort wird überlegt, die OP-Abteilung neu zu bauen oder im Bestand zu modernisieren. Moderne Operationssäle sind digitaler, Abläufe werden anders organisiert und auf mehr ambulante Verfahren ausgerichtet.

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Weil Wolfram Wilhelm seine Nachfolge gut geregelt weiß, sah er die Chance, sich neuen spannenden Aufgaben und Herausforderungen zuzuwenden. Er will weiter als Arzt arbeiten, auch mal im Ausland oder auf See, an seinen Lehrbüchern arbeiten und Studenten unterrichten. Bei seiner Abschiedsfeier greift er für einen Show-Act zur E-Gitarre. Auch das Thema Musik soll demnächst eine größere Rolle in seinem Leben spielen.

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