Müll in der Landschaft ist nicht nur ein Ärgernis, für die Beseitigung müssen alle Lüner über die Abfallgebühren zahlen. © Goldstein
Illegale Entsorgung
Wilde Müllkippen: So teuer ist es für die Lüner, den Unrat zu beseitigen
Autoreifen, ausrangierte Kühlgeräte oder Plastikflaschen: Wilde Müllkippen sind Schandflecken. Sie schaden der Natur und kosten die Lüner viel Geld. Die Politik diskutiert über Mülldetektive.
Immer wieder sieht man sie in Lünen: Ecken, an denen achtlos Müll weggeworfen wird. Manchmal ist es der halbe Hausrat, den gewissenlose Zeitgenossen in die Botanik pfeffern. Eine schnelle Entsorgung auf Kosten anderer. Den Preis dafür zahlt nicht nur die geschädigte Natur, den zahlt jeder Bürger der Stadt.
505 wilde Müllkippen hat die Stadt Lünen im Jahr 2019 über die Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBG) beseitigen lassen. Im Folgejahr waren es 421, in diesem Jahr wurden bisher 211 beseitigt. Bis zum Jahresende rechnet die Stadtreinigung mit 300 Tonnen wildem Müll. Das sei doppelt so viel wie vor drei Jahren.
Die wilden Müllkippen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, wie die Pressestelle auf Anfrage der Redaktion mitteilt. Allerdings gebe es Schwerpunkte: Vor allem an Altglas- und Altkleidercontainern werde Unrat angehäuft.
Die Stadt Lünen zahlt WBL für die Abfallentsorgung ein Leistungsentgelt. Darin enthalten ist auch ein Pauschalbetrag für wilde Müllkippen. Der liegt mittlerweile bei 64.000 Euro im Jahr. 2012 lag er noch bei 50.000 Euro. Das Geld wird auf die Abfallgebühren umgelegt, die jeder Haushalt zahlt.
Bußgeld von 500 Euro
Selten werden Müllsünder erwischt. Im vergangenen Jahr sind vom Ordnungsamt der Stadt 26 Verfahren eingeleitet worden. In 22 Fällen wurde ein Verwarn- oder Bußgeld erhoben. Das höchste lag bei 500 Euro.
Damit es bei Müllsündern zu einem Umdenken kommt, fordern Bündnis 90/Die Grünen zwei Stellen für Mülldetektive. In vielen Städten hätten die Beobachter beim Kampf gegen illegale Entsorgung gute Ergebnisse erzielt. Die Grünen stellen sich niemanden vor, der auf der Lauer liegt, sondern Mitarbeiter, die regelmäßig Problemstandorte kontrollieren und für das Thema sensibilisieren.
Viele Bürger und Vereine seien aktiv und sammelten in gemeinsamen Aktionen ehrenamtlich Müll aus der Landschaft, doch notwendig sei eine dauerhafte Lösung. Der Antrag ist im Mai vertagt worden, weil der Haushalt für dieses Jahr schon beschlossen war.
Meldungen ans Bürgertelefon
Müllmeldungen nimmt grundsätzlich das Bürgertelefon der Stadt Lünen (Tel. 02306/ 104-2020) entgegen. Dabei gehe es nicht nur um größere Müllansammlungen, sondern auch um vereinzelten Müll. Fastfood-Reste wie Pizzakartons und Kaffeebecher oder Getränkeflaschen werden auch oft einfach fallengelassen.
Wer seinen Hausrat oder Sperrmüll richtig entsorgen will, kann das beim Wertstoffhof an der Josef-Rethmann-Straße 2 tun. Der hat Mo, Di, Do, Fr von 9-16 Uhr, Mi von 9-18 Uhr und Sa von 8 -14 Uhr geöffnet. Sperrmüll, Grünabfälle, Bauschutt oder Tapetenreste können je nach Menge für 2,50 bis 5 Euro abgegeben werden. Altreifen für 1,50 Euro pro Stück. Kühlschränke und Elektrogeräte werden kostenfrei angenommen. Das gilt auch für Herbstlaub in den Monaten von Oktober bis Dezember.
Die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna (GWA), Brückenkamp 1, hat eine Schadstoffannahmestelle. Sie nimmt auch gewerbliche Abfälle (Kleinmengen) sowie unbelastetem Boden und Bauschutt an. Die Preise variieren je nach Menge. Ein PKW-Kofferraum voller Bauschutt kann beispielsweise für 12 Euro entsorgt werden. Die Öffnungszeiten sind Mo bis Fr von 8 - 18 Uhr, Sa 9 - 13 Uhr. Altkleider, Glas, Elektrogeräte und Schadstoffe werden kostenfrei angenommen.
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